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1. Das dritte Schuljahr - S. 384

1898 - Langensalza : Schulbuchh.
384 verlockten die Menschen zum Wasser und zogen sie dann hinab ins nasse Grab. Die Wasserjungfrauen sind verschwunden und locken nicht mehr; aber die goldgelben Schwertlilien locken statt ihrer die Kinder zum Wasser. Nimm dich in acht, wenn du nach den prächtigen Blüten greifst, damit die kalte Flut dich nicht gierig verschlingt. H. Weber. 17. Die Spinne. Wir sitzen fröhlich plaudernd unter der Linde. Plötzlich schreit die kleine Schwester laut aus. Was ist dem Kinde widerfahren? Eine Spinne krabbelt in ihrem Haar. Gefährlich ist das freilich nicht, aber ein häßliches Geschöpf ist die Spinne doch, und viele Menschen werden durch ihr plötzliches Erscheinen erschreckt. Kops und Brust sind bei ihr zu einem einzigen Stück verwachsen. Daran sind die Freßwerkzeuge und die acht Beine. Sie erscheint uns fast kopflos. Am Vorder- leibe hängt mittels eines dünnen Stieles der welke Hinterleib. Er gleicht fast einem Lederbeutelchen. Die meisten Spinnen haben oben auf dem Kopfe acht Augen; bei den des Nachts ausgehenden leuchten dieselben im Finstern. Die Beine sind meist borstig behaart; die Krallen sind zum Weben mit kammartigen Einschnitten versehen; der Sporn an jeder Kralle dient zum Lenken des Fadens. Am Hinter- leibe der Spinne stehen Spinnwarzen. Jede derselben ist mit zahl- reichen Öffnungen versehen. Aus ihnen tritt der klebrige Spinnsaft. An einzelnen Warzen will man bis tausend solcher feinen Öffnungen bemerkt haben. Die einzelnen Fädchen verschmelzen beim Spinnen zu einem einzigen Faden, welcher an der Luft erhärtet. Am Munde sind die Spinnen mit einem Paar Fühler bewaffnet. Durch den horn- artigen Haken am Ende derselben fließt beim Beißen der Spinne ein giftiger Saft. Dieser wirkt auf die gebissenen Insekten lähmend; uns Menschen kann er nichts schaden. Die Spinne lebt von Insekten. Wie erlangt sie ihren Raub? Unsere Spinne unter der Linde ist eine Kreuzspinne. Wir wollen sie einmal beim Spinnen beobachten. Erst wandelt sie langsam um- her; sie sucht sich einen geeigneten Platz zur Anlegung ihres Netzes. Jetzt heftet sie in der Höhe einen Faden an und läßt sich an dem- selben wie an einem Seile herab. Unten wird der Faden wieder fest- geklebt, und von neuem marschiert sie spinnend wieder aufwärts. Der zweite Faden wird gleichfalls oben befestigt. Mit sicherem Blicke späht sie nach den passendsten Stellen znm Anheften der Strahlen ihres
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