Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 92

1918 - Leipzig : Hirt
92 Iv. Das Zeitalter d. unumschr. Frstengewalt. Aufstieg Preuens z. europ. Geltung. keiner trefflicher bekundet als sein groer Sohn, der sagt: Friedrich Wil-Helm ist es, dem Preußen die Grndung seines Heeres und damit sein ganzes Glck zu verdanken hat." Friedrich Wilhelms Landesverwaltung. Schrfer als sein Gro-vater und Vater betonte Friedrich Wilhelm seine unumschrnkte Herrsch-gewalt. Er wollte selbst sein eigener Finanzminister und Feldmarschall sein". Wenn er etwas befohlen hatte, gab es kein Rsonieren", da hie es Order parieren". Unbekmmert, ob die Autoritt der Herren Inn-kers ruiniert wrde", zog er sie zur Grundsteuer heran und schrieb auf den Rand ihrer Beschwerdeschrift die Worte: Ich stabiliere die souve-rainete und setze die Krone fest wie einen rocher von bronze." Die von seinem Grovater geschaffene Staatseinheit baute er durch eine neue Verwaltuugsorduung aus. An die Spitze der gesamten Staats-Verwaltung stellte er das Generaldirektorium, das die bisher getrenn-ten Oberbehrden der verschiedenen Verwaltungszweige zusammenfate. Die einzelnen Abteilungen wurden von Ministern geleitet, bei deren Beratungen der König selbst den Vorsitz fhrte. Als oberste Staatsbehrde hatte das Generaldirektorium seinen Sitz in Berlin. Unter ihm standen an der Spitze der einzelnen Landesteile die Kriegs- und Domnenkammern, die den heutigen Bezirksregierungen zu vergleichen sind, und unter diesen hinwiederum in den Landkreisen die Landrte und in den Stdten die Steuerrte. Besondere Sorgfalt widmete Friedrich Wilhelm der Finanzverwaltung. Die Domnen, die lndliche Grundsteuer und die stdtische Akzise blieben auch unter ihm die Hauptquellen der Staatseinknfte. Den Stand der Staatskasse hob er dadurch, da er die Ausgaben verminderte, die Einnahmen aber vermehrte. Dieses gelang ihm, indem er im Betrieb der Domnen allerlei Verbesserungen einfhrte und die Steuerfreiheit des Adels aufhob, jenes erreichte er durch uerste Sparsamkeit bei allen ffentlichen Aufwendungen. Den grten Teil aller Einknfte verwandte er fr sein Heer. Ersparnisse flssen in den Staatsschatz. Die Aufsicht der alle Einnahmen und Ausgaben des Staates fhrte die Oberrechnungskammer, die alle Rechnungen nachzuprfen hatte. Von den Beamten aller Behrden verlangte der König Pnktlichkeit und Flei: das sei ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit". Pflicht-vergessene Beamte strafte er ohne Erbarmen; der faule Torschreiber zu Potsdam war nicht der einzige, den er mit seinem spanischen Rohr hchst-eigenhndig zur Ordnung brachte. Er selbst gab allen das beste Beispiel; denn er betrachtete seine Wrde als ein ihm von Gott verliehenes Amt. Unermdlich ttig, kmmerte er sich um alles, was im Lande vorging. Wenigstens einmal im Jahre bereiste er alle Provinzen, um zu sehen, wie es um Land und Leute bestellt war, und um zu prfen, ob seine Beamten ihre Pflicht taten. Das pflichttreue Beamtentum wurde neben dem Heer die zweite Sule, die den Bau des Preuischen Staates trug.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer