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1. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 112

1918 - Leipzig : Hirt
112 Iv. Das Zeitalter d. unumschr. Frstengewalt. Aufstieg Preuens z. europ. Geltung. seiner Völker beitrage". Als die Brgerschaft einer durch Feuer zerstrten Stadt Schlesiens ihm einst fr die Gelder dankte, die er ihr zum Wieder-ansban ihrer Huser geschenkt hatte, gab er kurz zur Antwort: Ihr habt mir nicht zu danken, denn davor bin ich da." Ohne seinem Volke irgendwelche Rechte in den staatlichen Angelegenheiten einzurumen, richtete er sein ganzes Sinnen und Trachten auf das Wohl seiner Untertanen. Alles fr das Volk, nichts durch das Volk", war der Grundsatz, dem er huldigte. Da diese Staatsauffassung aus der Aufklrung hervorgegangen ist, Pflegt man sie als aufgeklrte Selbstherrschaft zu bezeichnen. Ho. Das Heerwesen. Mein Vater hat die Klingen geschrft, damit ich mich ihrer bediente; es ist in der Ordnung, da ich der Nachwelt denselben Dienst leiste", schrieb Friedrich einmal seinem Bruder Heinrich. Er wute nur zu wohl, da er seine Stellung und Geltung in Europa hauptschlich seinem Schwert verdankte und nur durch eine starke und schlagfertige Streitmacht behaupten konnte. Daher hielt er sich toujours en vedette. Vor allem bildete er die Reiterei ans. Gute Dienste leisteten ihm dabei namentlich zwei Generale: Zielen, ein Knrmrker von Geburt, und Seydlitz, der vom Niederrhein stammte. Die Offiziere entnahm Fried-rich fast ausschlielich dem Adel. Die Mannschaften bestanden grtenteils aus Fremden; denn um der eigenen Volkswirtschaft mglichst wenig Arbeits-krfte zu entziehen, gewhrte der König den einheimischen Sldnern noch grere Vergnstigungen als sein Vater. Unregelmigkeiten und Vergehen bestrafte er mtnachsichtlich. Doch verkehrte er gern in kameradschaftlichem Tone mit seinen Soldaten, die ihn wie einen Vater verehrten. Fr alte und bresthafte Krieger erbaute er in Berlin das Jnvalidenhans. Die Truppenzahl brachte er allmhlich auf beinahe 200000 Mann, und er verwandte dafr jhrlich der die Hlfte aller Staatseinnahmen. Hl- Die Finanzverwaltung. Die von seinem Vater geschaffene Ver-waltnngsordnung behielt Friedrich bei. Auch er verlangte von seinen Beamten treue Pflichterfllung und hielt streng auf Ordnung und Punkt-lichkeit. Um die Staatseinnahmen zu erhhen, richtete er neben dem Generaldirektorium eine selbstndige Verwaltung der mittelbaren Steuern ein: die Regie. Die neuen Stellen dieser Behrde besetzte er grtenteils mit Franzosen, die auf dem Gebiete der Akzise besonders gut bewandert waren. Zu dem Salzmonopol fgte Friedrich das Tabaks- und Kaffee-Monopol, d. h. er behielt das Recht des Handels mit diesen Waren allein dem Staate vor. Der Gewinn aus diesem Alleinhandel flo in die Staats-kasse: was auf diese Weise einkam, brauchte nicht durch unmittelbare Steuern aufgebracht zu werden. Aber diese Manahmen hatten nicht den erhofften Ersolg. Der staatliche Alleinhandel rief einen unerhrten Schmuggel ins Leben, und die franzsischen Kaffeeschnffler" erregten durch die Art und Weise ihres Austretens den Unwillen des Volkes, so da der König die Regie schlielich aufhob und die verhaten Franzosen entlie, weil sie gar zu liederlich seien und lauter liederliche Sachen machten.
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