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1. Das vierte Schuljahr - S. 509

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
509 Iii. Wilhelm I. cris Kaiser von Deutschland (1871—1888). Vorbereitung. Kurze Wiederholung des Stoffes der vorigen Stunde (siehe Schluß- zusammenfassung der vorigen Lektion). Ziel. Heute wollen wir uns mit Wilhelm I. als Kaiser von Deutsch- land beschäftigen. Darbietung des Stoffes durch Vorerzählen des Lehrers. a) Einrichtung des deutschen Reiches. Als Kaiser war es Wilhelm I. vergönnt, sein Land in Frieden regieren zu können. Er hat sich in dieser Zeit seines Lebens als ein rechter Landesvater bewiesen. Zunächst galt es, das neue deutsche Reich gut einzurichten. Dies hat Kaiser Wilhelm mit allem Fleiß gethan. Er hat gleiches Geld, gleiches Maß und gleiches Gewicht in ganz Deutsch- land eingeführt. Das Heer wurde gleichmäßig eingeteilt und ausgebildet. Die Richter müssen überall in Deutschland nach gleichem Recht urteilen. Das Post- lvesen wurde in ganz Deutschland einheitlich geordnet. b) Kaiser Wilhelms I. Sorge für das Wohl der Arbeiter. Beson- ders war Kaiser Wilhelm I. daraus bedacht, das Wohl der Arbeiter zu fördern. Dazu gründete er Krankenkassen. Aus diesen erhalten die Arbeiter, wenn sie krank sind und nicht arbeiten können, Unterstützungen. Er richtete auch die Un- fallversicherung ein. Wenn ein Arbeiter durch Unfall zum Krüppel wird, so erhält er eine Rente, von der er leben kann. Auch für die alteu Arbeiter wollte Kaiser Wilhelm noch besonders sorgen. Dies sollte durch eine Altersversiche- rung geschehen. Diese Einrichtung hat er nicht mehr erlebt, sie ist aber von rinserm jetzigen Kaiser zur Ausführung gekommen. Kaiser Wilhelm war gerne bereit, den Armen zu helfen. Hierzu tvill ich nur ein Beispiel anführen. Ein Leinweber war durch Krankheit verarmt und konnte die Miete nicht bezahlen. Darum wurde er mit seiner Familie aus der Wohnung vertrieben, mußte aber seinen Webstuhl als Pfand zurücklassen. Er begab sich in seiner Not mit einem Bittgesuch zum Kaiser. Die Wache vor dem Schloß vertvehrte ihn: dem Eintritt. Er stellte sich vor das Schloß. Als er den Kaiser am Fenster erblickte, hielt er seine Bittschrift in die Höhe. Bald darauf erschien ein Diener des Kaisers und ließ sich den Brief geben. Nach zwei Tagen kam der Diener in die neugemietete Wohnung des Webers und überzeugte sich von dessen Armut. Es dauerte nicht lange, da schickte der Kaiser dem armen Weber dreihundert Mark. Dieser kaufte sich dafür zwei Webstühle und konnte nun seine Familie wieder redlich emähren. c) Kaiser Wilhelms Treue und Gewissenhaftigkeit in der Regie- rung. Kaiser Wilhelm I. war sehr treu und gewissenhaft in der Ausführung feiner Regierungsgeschäfte. Schon am frühen Morgen konnten ihn die Berliner
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