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1. Deutsches Staatsleben einst und jetzt - S. 26

1914 - Berlin : Liebel
26 Iii. Das Mittelalter. Unter Ludwigs des Frommen Nachfolgern war das Frankenreich in ein östliches (Deutschland) und ein westliches (Frankreich) zerfallen (Vertrag zu Verdun 843, und Merfen 870). Daneben entstand noch ein burgundifches und ein italienisches Königreich. Der Name Deutschland kommt erst im 10. Jahr- hundert auf. Mit Ludwig dem Deutschen (843 bis 876) beginnt die eigentliche deutsche Geschichte, die deutsch-nationale Ent- wicklung. König Otto I., der Lichtmeß 962 vom Papste die römische Kaiserkrone empfing, gründete auf das deutsche Ge- biet nach Erwerb des Königreichs Italien das „Heilige Römische Reich Deutscher Nation". Mit dem Ausgang des 15. Jahrhunderts schließt die nun- mehr zu behandelnde Periode des Mittelalters. Karl der Große hatte, wie bereits früher gesagt, die erb- lichen Stammesherzöge und auch die an ihrer Stelle eingesetzten Amtsherzöge beseitigt und an den Grenzen unter Markgrafen und Erenzherzögen größere Gebiete vereint, die später die Grund- lage neuer Herzogtümer wurden. In den alten Stammesgebieten kamen unter den letzten Karolingern wieder neue herzogliche Ge- walten auf. Um 900 gab es wieder fünf erbliche Herzogtümer: Bayern, Schwaben, Sachsen, Lothringen, Franken. Unmittelbar unter dem Reich standen die thüringischen und friesischen Graf- schaften und die drei wendischen Marken (Nordmark, Lausitz, Meißen). Diese Stammesherzogtümer fielen der Politik Ottos I. und seiner Nachfolger zum Opfer. Wo die herzogliche Stellung ganz einging, wie in Franken, erlangten die Grafen reichs- unmittelbare Stellung. Aber bald tauchten wieder herzogliche Gewalten auf, und durch Teilung und Abtretung von Gebiets- teilen entstanden neue sogenannte Territorialherzogtümer: Lothringen kam in drei Teile (Oberlothringen, Niederlothringen und das rheinische Lothringen); von Bayern wurden die Marken Kärnten, Krain und Steter abgezweigt; das alte Herzogtum Sachsen zerfiel in drei Teile: in Westfalen, in das ostelbische spätere Herzogtum Sachsen und in Vraunschweig; die baierische Ostmark ward zum selbständigen Herzogtum Österreich; das Herzogtum Schwaben erlosch mit dem Tode Konradins. Die aus fränkischer Zeit herrührende Einteilung in Gaue (an deren Spitze bekanntlich die Grafen standen) erhielt sich überall auch in den neu entstandenen Gebieten bis in 12. Jahr- hundert. Dann aber ward sie vielfach dadurch durchbrochen, daß
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