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1. Wege zum Staatsgedanken - S. 72

1912 - Straßburg i.E. : Bull
72 Vorbesprechungen. Da müssen wir schon die Anderen, die Fremden fragen. Jeder, der wissen will, ob er etwas gilt, muß hören, was die andern von ihm sagen. (Das Folgende stützt sich auf das kleine Schriftchen: Die Ansichten hervorragender Ausländer über das deutsche Volk von Edward Percy Collins.) Am meisten verwundern sich die Fremden darüber, daß die Deutschen in kurzer Zeit ein so großes, zahlreiches Volk geworden sind. Vor 100 Jahren ungefähr, im Jahre 1810 wohnten in Frank' reich mehr Menschen als in Deutschland (26,9 Millionen gegen 25,5). Österreich-Llngarn, unser Nachbar, zählte ebenso viel Menschen (25,5). (Italien 18,3, England 17,9, Spanien 10,6). Wenn wir heute, im Jahre 1910, dem Volkszähler in seine große Mappe schauen, so finden wir, daß das deutsche Volk an Zahl alle anderen weit über- flügelt hat (D. 65,0, Österreich-Ungarn 51,2, England 45,0, Frank- reich 39,3, Italien 34,4, Spanien 20,0). Leute sind also die Deut- schen von all den genannten Völkern das mächtigste und zahlreichste Volk. Nur unser großer östlicher Nachbar, Rußland, zählt noch mehr Menschen als wir. Was hat das zu bedeuten? Ein großes, mächtiges Volk besitzt immer Arme und Lände genug, den vaterländischen Boden gegen fremde Eindringlinge zu schützen. Ein solches Volk braucht sich auch von anderen keine Vorschriften machen zu lassen. In früheren Zeiten, als die Deutschen nicht oder nicht viel zahlreicher waren als Franzosen, Engländer u. a., sind die Fremden oft die Lerren in Deutschland gewesen. Das darf nun nicht mehr vorkommen. Ein so großes Volk darf es nicht dulden, daß ein anderes ihm befiehlt. Von alters her waren die Deutschen bekannt durch ihre Liebe zu den Waffen. Diese Eigenschaft hat sich unser Volk erhalten bis auf den heutigen Tag. Die Fremden rühmen daher nicht nur die große Zahl der Deutschen im Reich, sie wissen auch, daß wir eines der besten Leere der Welt haben. Daher bitten oft fremde Völker unsern Kaiser, er möge ihnen einige deutsche Offiziere schicken, damit die ihnen zeigen, wie man ein gutes Leer ausbildet. Wer ein rechter Sohn seines Volkes sein will, der eifere den Vätern nach. Wir haben gesehen, wie leicht man über unsere Grenzen kann, wie wir von vielen fremden Mächten umringt sind. Wir können also die Waffen noch nicht in die Ecke stellen; jeder muß bereit sein, den Boden des Vaterlandes zu verteidigen. Die große Zahl der Deutschen hat aber noch etwas zu bedeuten.
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