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1. Wege zum Staatsgedanken - S. 191

1912 - Straßburg i.E. : Bull
3. Germanen gegen Rom. 191 sie gehindert hätte, wären wohl die Germanen kriegslustig immer weiter gewandert und hätten an eine Einigung gar nicht gedacht. Darum war es ein Glück, daß das Römerreich den Wander- lustigen im Wege lag, daß der Süden und Westen Europas den Römern gehörte. Denken wir uns nur, ganz Europa wäre von dem- selben Volke bewohnt gewesen, das die Germanen aus Deutschland vertrieben haben, von den Kelten. Dann hätten die Germanen immer weiter nach Süden und Westen wandern können; die weicheren Kelten hätten sie vor sich Hergetrieben, unterjocht. So wären die Germanen zuletzt über ganz Europa verstreut gewesen, zerteilt in zahllose Hundert- schaften, von denen jede nur für sich gelebt hätte. Wer weiß, was dann aus unserm Volke geworden wäre! Aber Gott im Limmel meinte es gut mit unsern Voreltern. Darum ließ er sie auf das gewaltige Weltreich der Römer stoßen. Das war ihnen ein sehr gefährlicher Feind. Wohl liebten sie den Kampf, den Krieg. (Vgl. voriges Thema.) Aber die Römer waren keine Kelten, die man leicht besiegen konnte. Sie verstanden den Krieg noch besser als die Germanen. (Lier Ausmalung des Gegen- satzes zwischen römischer und germanischer Kampfesweise und Be- waffnung. Der germanische Keil. „Jauchzend springt die Jugend Germaniens in die Speere.") Aber warum soll es gut gewesen sein für unsere Väter, daß ein so krieggeübtes Volk ihnen im Wege stand? Ergebnis: Jetzt merkten die Germanen: So geht das nicht. Die Männer einer ein- zigen Hundertschaft sind viel zu schwach gegen die römischen Leere. Wir müssen zusammenhalten. So vereinigten sich die Kriegsscharen mehrerer Hundertschaften miteinander und lernten gemeinsam kämpfen. And jetzt griffen die Römer sogar die Germanen an. Sie blieben nicht mehr in ihrem Lande, sondern drangen in die dichten Wälder Germaniens ein. (Hier kurze Darstellung der Züge des Drusus und des Tiberius nach Germanien; Festung Aliso an der Lippe.) Diese Einfälle waren ein reiner Segen für das germanische Volk. Als die schwere Römerfaust ihm an der Kehle lag, da lernte es, daß es gut und heilsam ist, wenn alle zusammenhalten. (Hier Schilderung des Drucks durch die Römer: Steuern, Gerichtswesen; römische Sprache bei den Gerichtsverhandlungen, schriftliches Ver- fahren; im Gegensatze dazu Thing.) So hat also das Römerreich, ohne daß es wollte, selber geholfen, daß die Germanen einig und stark wurden, damit sie später das Römerreich zerschlagen und ein deutsches Weltreich gründen konnten.
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