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1. Kaiser Friedrich III. - S. 48

1888 - Wittenberg : Herrosé
48 Kreuze um den Hals zu tragen, welche ich Dir hierbei übersende. Die von Dir geführte Armee wird in dieser Dir verliehenen Aus- zeichnung ein neues Anerkenntnis auch ihrer Thaten finden, die hoch im Danke ihres Königs und des Vaterlandes stehen. Dein dankbarer König und Vater Wilhelm." Groß war der militärische Erfolg dieses Krieges gewesen, und er hatte damit in noch weit erhöhterem Maße als der dänische die ausgezeichneten Heereseinrichtungen des Königs in das rechte Licht gestellt; groß war auch der Erfolg insoweit, als er dem Staate einen bedeutenden Länderzuwachs brachte. Diese Ergebnisse aber wurden doch noch um ein Bedeutendes überstrahlt durch die mit dem Ausgange des Feldzuges unmittelbar zusammenhängenden Folgen: die Gründung des norddeutschen Bundes und der Ab- schluß des Schutz- und Trutzbündnisses mit den Staaten Süd- deutschlands, in welch letzterem sich der norddeutsche Bund und die süddeutschen Regierungen verpflichteten, im Falle eines Krieges ihre volle Kriegsmacht zu diesem Zwecke einander zur Verfügung zu stellen. Die Morgenröte der deutschen Einheit leuchtete mächtig auf; sie warf ihre glänzenden Strahlen bereits voraus und kündigte ihr baldiges Aufgehen an. Selbst das preußische Abgeordnetenhaus war endlich „des langen Haders müde" geworden. Die Anerkennung und Be> wunderung, welche sich das Heer errungen hatte, beseitigte den Widerspruch gegen die Einrichtungen des Heerwesens und damit zugleich den Grund zu dem langjährigen Zwiste. Man versprach jetzt, die Regierung mit allen zu Gebote stehenden Mitteln kräftigen zu wollen, damit sie die Einheit Deutschlands und die Machtstellung Preußens in Deutschland befestigen könne. Und diese Einheit Deutschlands, das unmittelbare Aneinander- schließen aller deutschen Stämme sollte sich schneller vollziehen, als man geglaubt hatte. Gerade von einer Seite her, von welcher man nichts sehnlicher und nichts mehr wünschte, als eine Zer- splitterung des Vaterlandes, als eine Verhetzung der einzelnen Stämme gegeneinander, sollte eine mächtige, das deutsche Wesen, das Germanentum in seinem tiefsten, innersten Kerne packende An- regung ausgehen, die in dem heiligen, aus Millionen Herzen deutscher Männer zum Himmel brausenden Schwur ihren Ausdruck fand: Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, In keiner Not uns trennen und Gefahr.
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