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1. Kaiser Friedrich III. - S. 51

1888 - Wittenberg : Herrosé
51 Für solche edle Bereitwilligkeit gebührte den süddeutschen Bundesgenossen eine besondere Anerkennung, und König Wilhelm fand eine, wie sie zarter und inniger nicht erdacht werden konnte. Die deutschen Heere marschierten nämlich wiederum in drei Armeen gegen Frankreich wie 1866 Preußens Truppen gegen Österreich. Die I. Armee sammelte sich an der Mosel unter Führung des Generals von Steinmetz; die Ii. Armee zwischen Bingen und Speyer unter dem Prinzen Friedrich Karl; die Iii. Armee aber, der in der Hauptsache die süddeutschen Truppen an- gehörten, stand am Oberrhein unter dem Oberbefehle des könig- lichen Heldensohnes, des Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Seinen eigenen Sohn hatte König Wilhelm ihnen gesandt als Heerführer und hatte damit der treuen Waffenbrüderschaft zwischen dem Norden und dem Süden Deutschlands beredten Ausdruck gegeben. Als Ende Juli 1870 der Kronprinz inmitten der unter seinem Kommando stehenden Truppen ankam, da erließ er einen Armeebefehl, der in den Herzen der ehrlichen Bayern, Württem- berger und Badenser begeisterten Wiederhall fand. Derselbe lau- tete: „Soldaten der Iii. Armee! Von Seiner Majestät dem Könige zum Oberbefehlshaber der Iii. Armee ernannt, entbiete ich den von heute ab unter meinem Befehle vereinigten Königlich preußischen. Königlich bayerischen. Königlich württembergischen und Großherzoglich badischen Truppen meinen Gruß. „Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, an der Spitze der aus allen Gauen des deutschen Vaterlandes vereinten Söhne für die gemeinsame Sache, für deutsches Recht, für deutsche Ehre gegen den Feind zu ziehen. „Wir gehen einem großen und schweren Kampfe entgegen, aber im Bewußtsein unseres guten Rechts und im Vertrauen auf eure Tapferkeit, Ausdauer und Manneszucht, ist uns der sieg- reiche Ausgang gewiß. „So wollen wir denn aushalten in treuer Waffenbrüderschaft, um mit Gottes Hülfe unsere Fahnen zu neuem Siege zu ent- falten für des vereinigten Deutschlands Ruhm und Frieden." Am 4. August überschritt die Iii. Armee die Grenze, und wie vor vier Jahren in Böhmen, so war es auch in diesem Feldzuge dem Kronprinzen vergönnt, mit zwei gewaltigen Schlachten den Reigen zu eröffnen, der von da an sieben Monate lang über Frankreichs Fluren dahin brauste. Noch an demselben Tage ge- 4 *
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