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1. Kaiser Friedrich III. - S. 66

1888 - Wittenberg : Herrosé
66 und seine drei Knaben, den hohen Herrn erkennend, militärische Ehrenbezeugungen machten. Freundlich dankend trat der Kron- prinz an den stramm stehenden Invaliden mit den Worten heran: „Sie waren Soldat, ich sehe es, haben Sie noch mehr solche Jungen?" „Nein, Kaiserliche Hoheit, bin Invalide und infolge der Strapazen beim Feldpostdienst 1870 und 71 Jahre lang bettlägerig gewesen. Meine Knochen sind morsch, und das häus- liche Elend raubt mir den Mut!" Fest dem so Klagenden in die Augen sehend, fragte der Kronprinz weiter: „Wo verwundet?" „Gefecht bei Soor, am 28. Juni 1866, Schuß durch die Schulter, linker Arm gelähmt!" „Reichen Sie mir Ihre Hand, bedaure Ihr Schicksal, schreiben Sie sofort an mich, legen Sie Ihre Papiere bei und schreiben Sie auf den Briefumschlag: Soor." Sprachlos stand der Invalide vor dem hohen Herrn, der ihm herzlich die Hand schüttelte und sich dann entfernte. Nach einigen Tagen ging das geforderte Gesuch ab, und nach Verlauf von weiteren fünf Tagen befand sich der Absender im Besitze einer bedeutenden Geldsumme mit dem erfreuenden Bescheide, daß dem M. in kürzester Zeit eine seinem körperlichen Zustande ent- sprechende Stellung nachgewiesen werden solle. Große Freude herrschte natürlicherweise in der sonst so armen, jetzt beglückten Familie. Eine Reiseunlerstützung. Im Schulgarten zu Langensulzbach in Elsaß liegt ein Schlesier, der Lehrer Püschel, welcher an seinen bei Wörth em- pfangenen Wunden starb, begraben. Er war der einzige Sohn seiner Eltern, die gern den Ort besucht hätten, wo ihr Kind gebettet lag, aber es fehlten ihnen dazu die Reisemittel. Als dies der Kronprinz erfuhr, schickte er dem Vater vierzig Thaler Reisegeld, und bald standen die alten Eltern im Schulgarten zu Langensulzbach und weinten sich am Grabe ihres geliebten Sohnes aus. Die Inspizierung. Welchen Ernst der Kronprinz Friedrich Wilhelm als militärischer Befehlshaber zeigte, wie sehr ihm das Wohl der Mannschaft am Herzen lag, beweist folgende Geschichte aus dem Jahre 1878, welche damals in der ganzen deutschen Armee Aufsehen erregte.
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