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1. Bürgerkunde - S. 206

1912 - Langensalza : Greßler
206 Kameralwissenschaft ausgestaltet; zu Anfang des 18. Jahrhunderts verbreitete sich von England her der Anbau der Kartoffeln, des Tabaks, der Ölpflanzen und die Branntwein- brennerei; auch die Viehzucht wurde Gegenstand eifriger Pflege. Friedrich der Große verbesserte die Lage der Bauern durch die Agrar- (Landbau-) Gesetzgebung, aber die Leib- eigenschaft wurde erst am Anfang des 19. Jahrhunderts aufgehoben durch die Steinschen Reformen, in Sachsen schwand der letzte Rest der Hörigkeit 1832. Alle Reallasten und Dienst- barkeiten, namentlich die Fronen, wurden aufgehoben oder durch Geldrenten ersetzt, von denen in Sachsen die letzten Ende 1913 erlöschen werden. Große Verdienste erwarben sich Joh. Chr. S ch u b a r t (1734 in Zeitz geb., 1787 gest.) durch die Einbürgerung von Klee, Rnnkeln und Rüben zur Stallfütternng, ferner der eigent- liche Reformator Albrecht Thaer (1752 geb. in Celle in Hannover, gest. 1828 in Möglin bei Wriezen in Brandenburg), der Begründer der Landwirtschaftslehre und eifrige Förderer des Kartoffelbaues, wie des rationellen Betriebs der Schaf- zucht; er lehrte die Landwirte gründlich rechnen. Justus von Li e big gab ackerbauchemische Belehrungen über künst- liche Düngung in seinen „Chemischen Briefen" (Gießen, 1844). Die landwirtschaftlichen Geräte wurden verbessert, die Dresch- maschine erfunden, dazu gesellte sich die Mäh- und Sämaschine und der Dampfpflug, sowie die zahlreichen Maschinen für Ver- arbeitung der landwirtschaftlichen Produkte, z. B. die Milchsepa- ratoren usw. F r i e d r. W i l h. Raiffeisen (1818—1888) hob den landwirtschaftlichen Stand durch Gründung von Spar- und Dahrlehnskassen. An Stelle des Dreifeldersystems setzte man das intensivere System der Fruchtwechsel- wirtschaft, wobei ein jährlicher Wechsel im Anbau der versch. Getreidearten und Feldgewächse eintritt, so daß dem Boden nicht fortgesetzt dieselben Nährstoffe entzogen werden. Da Deutschland mehr Getreide verbraucht als der Boden erzeugt, so wird aus Rußland, Dänemark, Schweden, Amerika, Australien Getreide eingeführt; dieses ist billiger,
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