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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 79

1873 - Berlin : Duncker
79 einen Helm, einen Harnisch, Arm- und Beinschienen, einen Schild Schwert und Lanze, Streitkolben und Dolch. Die Ritter wurden fr ihren Stand ausgebildet, wozu auch die Turniere (d. h festliche Kampfspiele) dienten. Zuerst kam der Sohn eines Edel-mannes zu einem fremden angesehenen Ritter, um als Edelknabe oder Page die Anfangsgrnde aller ritterlichen Tugenden zu lernen. Mit 14 Jahren wurde er Knappe (Edelknecht, Junker), bte sich in den Waffen und war seinem Herrn stets Hlsteich zur Hand. Mit 21 Jahren konnte er Ritter werden, wenn er seine Tchtigkeit bewiesen hatte. Er legte dann ein feierliches Gelbde ab, fr die Religion, fr Recht und Wahr-heit, fr die bedrngte Unschuld muthig zu kmpfen, und erhielt hierauf von einem Hheren den Ritterschlag und die Ritterwrde. In den Tur-nieren, wo eine groe Pracht entwickelt wurde, zeigten die Ritter ihre Kraft und Geschicklichkeit. Rings um den Kampfplatz saen die vornehmen Ritter und Frauen; auf schnaubenden Rossen, mit wehenden Helmbschen, in strahlender Rstung sprengten die Kmpfer in die Schranken. Der S^ger wurde hochgeehrt und empfing den Preis (Dank") aus den Hnden der edelsten Frau. 6. Auf seiner Burg war der Ritter unumschrnkter Herr. Deutsch-land war mit Burgen wie beset. Sie wurden gewhnlich an Stellen erbaut, welche schon von Natur fest waren. Eine ansehnliche Burg be-stand aus der inneren und ueren Burg. Jene war am festesten und enthielt die Wohnung des Burgherrn. Durch Mauer und Graben davon geschieden war die uere Burg mit den Wohnungen der Dienstleute und den Wirtschaftsgebuden, ebenfalls von Mauer und Graben umgeben. Die Beschftigungen der Ritter waren die Fehden im Dienste des Lehns-Herrn oder m eigener Sache, die Jagd, die Turniere und frhliche Bau-kette, welche bte Lieder fahrender Snger verherrlichten. Lesen und schreiben wnnten jte sehr selten. Cin hheres Ziel erhielten sie durch die .reuzzge, in welchen auch die geistlichen Ritterorden ent-standen. Ehre, Liebe, Glaube wurden die Gter, um welche sie die glnzendsten Heldenthaten verrichteten. Tine Entartung dagegen waren die Raubritter. Von ihren unzugnglichen Felsenschlssern zogen sie am Morgen aus, lauerten dem wehrlosen Kaufmann auf oder Uberstelen em Kloster und kehrten Abends mit reicher Beute in ihre Burg 7. Die Städte wurden allmhlich die Mittelpunkte der Gewerbe, des Handels und der Bildung. Dadurch wurde der Brgerstand nach und nach angesehener, und erhob sich zum dritten^ Reick,sstand,^ welcher oft die Kaiser gegen den Adel untersttzte. Der Rerchthum verschaffte den Stdten viele Vorrechte von ihren Herren, so da ste sast unabhngige Republiken waren und sich selbst regierten ^ verteidigten. Die Reichsstdte (wie Nrnberg, Frankfurt, Kln, uachen) standen uur unter dem Kaiser; zur Zeit der Hohen-staufen gab es schon 60. Die wichtigsten Handelsstdte waren Lbeck, Hamburg' Bremen, Kln, Frankfurt a. M., Nrnberg, Ulm, Augsburg. r 3e Zogen in die Städte. Die Vornehmen waren die Patricier, welche wnge das Stadtregiment allein in Hnden hatten. Besondere ismttchtitugen in den Stdten waren die Haudwerksgenoffen-
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