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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 219

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
219 grämt. Groß ist die Wachsamkeit des Hundes. Nicht das leiseste Geräusch ent- geht seinem Ohre. Bemerkt er etwas Verdächtiges, so weckt er durch lautes Gebell den Hausherrn. Diebe oder Bettler bekommen nicht selten sein scharfes Gebiß zu fühlen. 3. Die Gelehrigkeit des Hundes, besonders des Pudels, ist weltbekannt. Er lernt tanzen und durch den Reif springen. Er sucht das Verlorene und trägt seinem Herrn den Stock im Maule nach. Auch geht er mit dem Korbe zum Fleischer und holt seiner Herrin Fleisch und Wurst. Einst hatte ein Hundefänger alle Hunde der Stadt, die ohne Maulkorb umherliefen, aufgefangen und in eine Scheune gesperrt. Kaum war er fort, als ein Mitgefangener Pudel sich auf die Hinterbeine stellte, die Klinke aufdrückte und die gefangene Schar in Freiheit setzte. Einem Müller zeigte einst sein Hund an, daß seine Tochter in den Bach gefallen sei, und in Warschau sprang ein Hund in den Strom, um ein kleines Mädchen den Wellen zu entreißen. 4. Die Bernhardiner. Ein schönes Beispiel von Aufopferung und Treue liefern uns die Bernhardiner Hunde, die in dem Hospiz des St. Bernhard in der Schweiz gehalten wer- den. Die Mönche dieses Klosters machen sich bei schlimmem Wetter auf, um erstarrte oder von Lawinen verschüttete Wandrer auszusuchen. Dabei leisten ihnen dann ihre Hunde die nützlichsten Dienste. Die Hunde tragen am Halse ein Körbchen mit Nahrungsmitteln und einer Flasche Wein. Haben sie einen Verunglückten ausgewittert, so scharren sie ihn aus dem Schnee hervor und melden ihn eiligst bei den Mönchen an. Der berühmteste unter ihnen hieß Barry. Er rettete mehr als 40 Menschen das Leben. Einst wußte er einen aufgefundenen Knaben zu bewegen, sich auf seinen Rücken zu setzen. Erfreut trug er ihn zum Kloster, zog an der Klingel, übergab den Mönchen den Findling und eilte sogleich aufs neue zum Suchen fort. — Die echten Bernhardiner sind jetzt ausgestorben. An ihre Stelle ist eine verwandte Rasse getreten. 5. Die Tollwut des Hundes erscheint in 2 Formen, entweder als rasende oder als stille Wut. Wodurch sie eigentlich entsteht, weiß man nicht genau. Über- tragen wird sie auf Menschen und Hunde durch den Biß und Speichel wutkranker Hunde. Daß die tollen Hunde auch immer wasserscheu seien, ist ein Irrtum. Sie saufen anfangs sogar gern, können aber nicht schlucken. Erst später tritt Wasser- scheu ein. Das Schäumen des Maules kommt nur bei den Hunden vor, die an der stillen Wut leiden; bei diesen hängt der Unterkiefer schlaff herab, weshalb sie das Hunde vom St. Bernhard.
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