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1. Kleines Realienbuch - S. 3

1898 - Gera : Hofmann
I. Kilder aus drr vaterlän-ischen Grschichte. A. Aus der neusten Zeit. L. Kaiser Wilhelm Ii. und die Gegenwart. 1. Das Leben in der Gegenwart. Nicht immer ist alles so gewesen, wie wir es heute sehen. Erst nach und nach sind die Zustände so geworden. Die Geschichte erzählt, wie dies zugegangen ist. Besonders durch die Arbeit, den Verkehr, die Bildung und die Fürsorge der Negierung sind die Menschen fortgeschritten und veredelt worden. (Zeige, was die Menschen arbeiten, wie sie miteinander verkehren, wie sie gebildet und wie sie regiert werden!*) Wir wohnen in Deutschland und gehören zu dem deutschen Volke. Unser engeres Vaterland heißt_, und unser Landesvater- An der Spitze von ganz Deutschland steht Wilhelm Ii. Er ist König von Preußen und Kaiser von Deutschland. Er stammt aus dem berühmten Geschlechte der Hohenzollern, das nun fast 500 Jahre lang in unserem Vaterlande regiert. Die Vorfahren unseres Kaisers haben Preußen groß und glücklich, Deutsch- land einig und mächtig gemacht. Auch unser Kaiser setzt die gesegnete Arbeit seiner Vorfahren fort. In Preußen hat er 30, in ganz Deutschland 50 Millionen Unterthanen. Alle Beamten haben ihm den Drensteid, alle Soldaten den Fahneneid geschworen. Die Richter sprechen Recht in seinem Namen. Jeden Sonntag wird für ihn, sein Haus und seine Negierung in allen Kirchen gebetet. In jeder Schule hängt sein Bild und wird sein Geburtstag gefeiert. 2. Wilhelm Ii. verlebte eine glückliche Jugend. Unser Kaiser wurde am 27. Januar 1859 geboren. Sein Vater war der deutsche Kaiser Friedrich Iii., seine Mutter ist die noch lebende Kaiserin Viktoria. Gleich nach seiner Ge- burt rief ein alter General der Volksmenge vor dem Schlosse zu: „Es geht alles gut; es ist ein tüchtiger Rekrut, wie man ihn nur verlangen kann!" Sein Vater sagte den Abgeordneten, die ihm Glück wünschten: „Wenn Gott meinem Sohne das Leben erhält, so will ich ihn in den Gesinnungen und Gefühlen erziehen, die mich an das Vaterland ketten." Der kleine Prinz wurde sorgfältig erzogen. Er sollte einfach, ordentlich, fleißig und gehorsam werden. Mit seinem Bruder Heinrich wurde er nach einem bestimmten Stundenpläne von tüchtigen Lehrern unterrichtet. Außer den gewöhnlichen Schulfächern lernte er fremde Sprachen, reiten, fechten, schwimmen und rudern. Seine erste Jugend verlebte der Prinz nicht in dem unruhigen Berlin, sondern in dem stillen Potsdam und auf dem Gute Vornstedt. Sein liebster Lehrer war der Geheimrat Hinzpeter, den er noch heute liebt und ehrt. Als der Prinz 15 Jahre alt war, wurde er konfirmiert. In seinem Glaubensbekennt- nisse sagte er: „Ich weiß, welche großen und schweren Aufgaben meiner warten, und ich will die Zeit meiner Jugend benutzen, um denselben gewachsen zu sein." 3. Er bereitete sich gewissenhaft auf seinen Beruf vor. Der Prinz sollte vor seinen künftigen Unterthanen nichts voraus haben. Seine Eltern schickten ihn deshalb auf das Gymnasium in Kassel. Hier lebte und lernte er wie jeder andere Schüler. Wegen seines Fleißes erhielt er bei der Schlußprüfung eine der drei Denkmünzen, welche an die würdigsten Schüler verteilt wurden. Glücklich rief er aus: „Wie freut mich diese Denkmünze! Ich habe meine Pflicht erfüllt und gethan, was ich konnte!" •) Vergl. „Erstes Geschichtsbuch" von Fr. Polack (Gera, Theod. Hofmann). 1* ' m. , - > '
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