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1. Kleines Realienbuch - S. 6

1898 - Gera : Hofmann
1 6 immer ihre Lust. Was sie als Prinzessin gelernt, das übt sie als Kaiserin. Alle Werke der christlichen Liebe fördert, die Notleidenden unterstützt und die Un- glücklichen tröstet sie. Besonders ihrem frommen Eifer ist es zu danken, daß jetzt in Berlin viele Kirchen erbaut werden. Dem Kaiser hat sie sechs blühende Söhne und eine Tochter geschenkt. Der älteste, Kronprinz Friedrich Wilhelm, wurde am 6. Mai 1882 geboren. Voll Freude rief sein greiser Urgroßvater Wilhelm I. aus: „Hurra, vier Kaiser!" Die kaiserlichen Kinder werden einfach und streng wie Bürgerkinder erzogen. Besonders gern spielen sie Soldaten. Der Kronprinz ist dann ihr Hauptmann, dem sie willig gehorchen. Die hohen^ollernschen Tugenden des Fleißes, des Ge- horsams und der Sparsamkeit üben sie schon in frühster Jugend. Gott wolle den Kaiser und sein Haus behüten und segnen und ihm Kraft und Weisheit geben, die Größe und das Glück des deutschen Reiches und Volkes zu erhalten und zu mehren! — Wie das mächtige deutsche Reich unter seinem Großvater Wilhelm I. er- richtet wurde, das wollen wir nun hören. 2. Kaiser Wilhelm I, der Gründer des deutschen Reiches (1861—1888), 1. Was uns an ihn erinnert. In jeder Schule hängt das Bild Kaiser Wilhelms I. An jedem 22. März, seinem Geburtstage, und an jedem 9. März, seinem Todestage, wird eine Gedenkfeier in den Schulen gehalten. Fast in allen Städten stehen Siegesdenkmäler zur Erinnerung an die großen Siege Wilhelms I. Darauf stehen meistens die Namen der Gefallenen. Besonders hoch und stolz erhebt sich die Siegessäule in Berlin mit ihren vergoldeten Kanonen. Das herrlichste Denkmal hat das deutsche Volk auf dem Nieder- walde bei Bingen am Rh. errichtet. Noch größer ist das auf dem Kyffhäuser- bergegeworden. Jnallen Dörfern sind 1871 Siegeseichen gepflanzt, die an Kaiser Wilhelms große Siege und die Wiedererrichtung des deutschen Reiches erinnern sollen. In den Kirchen hängen Tafeln mit den Namen der Kämpfer, die für das Vaterland gefallen sind. Mancher Mann trägt als Auszeichnung das eiserne Kreuz oder die Kriegsdenkmünze, weil er an den herrlichen Kämpfen teilgenommen und sich durch besondere Tapferkeit hervorgethan hat. Noch heute erzählen die alten Krieger stolz und glücklich von dem großen und guten Kaiser Wilhelm I., von seinen gewaltigen Siegen und von seiner großen Leutseligkeit. Alle Jahre am 2. September feiern die Schulen das Sedan- fest, weil an diesem Tage 1870der Kaiser Napoleon mit dem ganzen französischen Heere bei Sedan gefangen genommen wurde. Die Arbeiter rühmen Kaiser Wilhelms wohlthätige Gesetze für die Armen und Elenden. Wohin man schaut, hat er sich Denkmäler errichtet. Ja, sogar die blaue Kornblume im Getreide erinnert an ihn, denn sie war seine Lieblingsblume. Solange ein deutsches Herz schlägt, wird seiner in Liebe und Dankbarkeit gedacht werden. Kaiser Wilhelm 1. hat fast unser ganzes Jahrhundert durchlebt. Er hat in seiner Jugend die größte Schmach und in seinem Alter die höchste Herrlichkeit des Vaterlandes erlebt. Wir wollen seinen Lebensgang erzählen! 2. Das zarte Kind. Kaiser Wilhelm I. war der zweite Sohn des Königs Friedrich Wilhelm Iii. und seiner edlen, unvergeßlichen Gemahlin Luise. Er wurde am 22. März 1797 geboren, in demselben Jahre, als sein Vater den Thron Preußens bestieg. Er war ein schwächliches Kind, und die Mutter nannte ihn ihr „Angstkind". Trotzdem tummelte er sich wacker umher, lernte fleißig
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