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1. Kleines Realienbuch - S. 11

1898 - Gera : Hofmann
11 gleiche Münzen, Maße, Gewichte, Gesetze, Mi litär-, Post- und Eisen- bahneinrichtungen. Durch den Weltpostverein sind jetzt Briefe, Geld und Waren billig und rasch in alle Welt zu senden. Alle Zweige der Arbeit und des Erwerbs, des Handels und Verkehrs, der Kunst und der Wissenschaft wurden gehoben, neue Straßen und Kanäle angelegt, in Posen und West- preußen Landgüter angekauft und mit Deutschen besiedelt, Berlin ver- schönert, z. B. durch das neue Reichstagsgebäude, herrliche Denkmäler er- richtet, z. B. das Niederwaldsdenkmal (bei Rüdesheim a. Rhein) und das Hermannsdenkmal (bei Detmold auf dem Teutoburgerwalde), viele Schulen gebaut und der Unterricht verbessert. Die äußere Mission sucht die Heiden zu bekehren,die innere Mission aberrot undelend in der Christenheit zu lindern. Gesittung und Wohlstand wuchsen zusehends im Sonnenschein des Friedens. 8. Der unermüdliche Landesvater. Unermüdlich hat der edle Kaiser für sein Land und Volk gesorgt. Er sagte: „Ich achte es viel höher, geliebt zu sein, als gefürchtet zu werden." „Ich bin glücklich, wenn Preußens Volk glücklich ist." — Noch auf dem Totenbette flüsterte er: „Ich habe keine Zeit, müde zu sein!" Er schlief auf einem schlichten Feldbette, das er auch auf Reisen mitnahm. Schlafrock und Schlafschuhe trug er niemals. Er stand früh auf, las die ein- gegangenen Briefe und verhandelte mit den Ministern. Am Mittag stand er an dem Eckfenster seines Schlosses und sah zu, wie die Wache aufzog und viel Volk ihn begrüßte. Manche hielten Bittschriften in die Höhe, die er durch Diener abholen ließ. Kaiser Wilhelm war eine hohe, königliche Erscheinung. Milder Ernst und herzliche Freundlichkeit sprachen aus seinem Antlitz. Nach Mittag fuhr er wohl spazieren, empfing und hörte höhere Beamte. Abends be- suchte er gern das Schauspielhaus, arbeitete dann aber oft bis Mitternacht. Im Sommer reiste er zu seiner Erholung in ein Bad und gewann da alle Herzen durch seine Leutseligkeit. Im Herbste wohnte er den großen Manövern bei. Stets hielt er auf die größte Pünktlichkeit, Ordnung und Einfachheit. 9. Der väterliche Freund des armen Mannes. Besonders ließ es sich Kaiser Wilhelm angelegen sein, den armen und schwachen Unterthanen zu helfen. Er sagte: „Meine Hand soll das Wohl und das Recht aller in allen Schichten der Bevölkerung hüten!" Durch seine kaiserliche Botschaft im Herbst 1881 ver- anlaßte er den Reichstag, Gesetze zum Schutze der Arbeiter zu beraten und zu beschließe». Sein treuer Helfer Bismarck rief den Abgeordneten zu: „Geben Sie dem Arbeiter, solange er gesund ist, Arbeit, wenn er krank ist, Pflege, wenn er alt und schwach ist, Versorgung!" So entstand 1883 das Kranken- kassen- und 1884 das Unfallversicherungsgesetz. Kaiser Wilhelm I. ordnete an, daß staatliche Aufseher über das Wohl der Fabrikarbeiter wachten, Einigungsämter die Streitigkeiten zwischen Arbeitern und Arbeit- gebern schlichteten, Kinder-, Frauen- und Sonntagsarbeit eingeschränkt und das Genossenschaftswesen in Spar-, Leih- und Verbrauchsvereinen ge- fördert wurde. Die Wilhelmsspende, welche das deutsche Volk aus Freude und Dank über die Rettung des Kaisers aus Mörderhand sammelte, wurde zur Altersversorgung für Arbeiter bestimmt. So hat der gute Kaiser bis an sein Ende auch für die Geringsten im Volke väterlich gesorgt. 10. Der fromme Christ und sein Ende. „Gott mit uns!" war der Wahlspruch des Kaisers. „Dem Volke muß die Religio» erhalten werden!" mahnte er. Im Aufsehen zu Gott verrichtete er seine Regentenpslichten. Dreimal rettete ihn Gott aus Mörderhänden. Mit allerlei Freuden segnete Gott sein Alter. Seine goldene Hochzeit am 11. Juni 1879 und seinen 90. Geburtstag am 22. März 1887 feierte ganz Deutschland wie ein Familienfest. Aus der Ehe seines Enkels 4|||
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