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1. Kleines Realienbuch - S. 24

1898 - Gera : Hofmann
- 24 - starb aber schon im nächsten Jahre. Sein Bruder Balduin folgte ihm als König von Jerusalem. 6. Ausgang und Folgen der Kreuzzüge. Durch die Uneinigkeit der Christen ging später ein Ort nach dem andern wieder verloren. Sechs Millionen Menschen waren vergeblich geopfert. Die Kreuzzüge sind indessen von wichtigen Folgen gewesen. Das Ansehen der Päpste und die Macht der Kirche wuchs ungemein. Viele Fürsten erweiterten ihre Hausmacht durch erledigte Lehen. Das Rittertum entwickelte sich zur vollsten Blüte. Die Macht der Städte wuchs zusehends durch den lebhaften Handelsverkehr. Viele Leibeigene kauften sich los, und der Bauernstand wurde freier. Die Völker traten sich näher; neue Länder, Pflanzen und Tiere wurden bekannt, fremde Sprachen und die Werke gelehrter Griechen und Araber studiert, den Malern und Dichtern neue Gegenstände für ihre Kunst zugeführt. 10. Friedrich I. Barbarossa (1152—1190). 1. Der Staufer Friedrich I. Die stausischen Kaiser (Hohenstaufen) stammen von der Burg Staufen in Schwaben. Unter ihnen blühte Deutsch- land wie nie zuvor. Der herrlichste Staufer war Friedrich I., den die Italiener wegen seines rötlichen Bartes Barbarossa nannten. Er war mittelgroß, hatte eine weiße Haut, rote Wangen und blaue Augen, die im Zorne Flammen sprühten. Im Reiten und Fechten war er ein Meister. Sein Urteil war scharf, sein Gedächtnis sicher, seine Gerechtigkeit unbestechlich. 2. Seine Züge nach Italien. Friedrich schaffte zuerst Ordnung in Deutschland und brach viele Raub- burgen. Dann zog er nach Italien, um die hochmütige Stadt Mailand zu unterwerfen. Er zerstörte sie und zwang die trotzigen Bürger, barfuß, mit Stricken um den Hals, Asche auf den Häuptern und Kreuzen in den Händen an seinem Throne Unterwerfung zu geloben. Während jedoch Friedrich in Deutschland war, wurde Mailand wieder aufgebaut und ein großer Städtebund gegen ihn zustande gebracht. Friedrich eilte nach Italien und stand den gerüsteten Feinden gegenüber. Da ver- sagte sein Jugendfreund, der Herzog Heinrich der Löwe, den Gehorsam. Friedrich bat und beschwor ihn, seine Ehre und des Reiches Heil zu bedenken, aber Hein- rich blieb unbewegt. Das schwache Heer des Kaisers wurde hierauf von den Städtern gänzlich besiegt. Der Kaiser stürzte mit seinem Rosse und verschwand im Ge- tümmel. Erst nach vier Tagen, als die Kaiserin schon 9. Friedrich Barbarossa. Trauerkleider angelegt hatte, erschien er, wie durch ein Wunder gerettet, bei den Seinen. Hierauf wurde Waffenstillstand und später Friede geschlossen. Die Städte erkannten die Oberhoheit des Kaisers an, be- hielten aber viele Freiheiten. 3. Die Bestrafung des Verräters. Heinrich der Löwe wurde vor- geladen, um sich zu verantworten, erschien aber nicht. Da wurde er in die Acht gethan und seiner Länder verlustig erklärt. Weil aber sein Besitz von der dänischen Grenze bis an die Alpen reichte, so wehrte er sich bis ins dritte Jahr. Da ward ihm die Hand des Kaisers zu schwer. In Erfurt warf er sich ihm zu Füßen und bat um Verzeihung. Sein Erbland Braunschweig erhielt er wieder, mußte aber in die Verbannung nach England gehen. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, dessen Nachkommen dort noch auf dem Throne sitzen. ' fcmb i lomwwwmm
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