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1. Kleines Realienbuch - S. 37

1898 - Gera : Hofmann
37 Kaiser den Krieg. „Wir haben ein neues Feindl bekommen!" spöttelte der Kaiser. „Majestät, einen rechten Feind!" sagte Tilly ernst. Die Hofleute meinten, der „Schneekönig" werde bald an der südlichen Sonne zerschmelzen. Mit bewährten Truppen landete Gustav Adolf an der pommerschen Küste. Die beste Zucht herrschte in seinem Heere; jede Plünderung war verboten; täglich wurde Gottesdienst gehalten. b. Er kann Magdeburg nicht retten. Die evangelischen Fürsten wollten aus Furcht vor dem Kaiser nichts mit dem Fremdling zu thun haben; nur die Stadt Magdeburg verband sich mit ihm. Tilly hatte sie seit geraumer Zeit belagert und schien abziehen zu wollen. Die Nähe der Schweden machte die Bürger sicher. Da überrumpelte plötzlich der General Pappen heim die Stadt früh am 20. Mai 1631. Die Bewohner wurden niedergemetzelt, gespießt, er- säuft, verbrannt und alle Häuser ausgeplündert. In der Verwirrung kam Feuer aus und legte die herrliche Stadt in Asche. „Seit Jerusalems Eroberung ist kein größerer Sieg erhört worden!" meldete Pappenheim dem Kaiser. 6. Er besiegt Tilly. Das Schicksal Magdeburgs bewog endlich den Kur- fürsten von Sachsen zu einem Bündnis mit Schweden. Bei Breitenfeld siegte Gustav Adolf über Tilly und zog nun im Siegessluge an den Rhein, den Main und nach Bayern. Tilly wollte ihm den Übergang über den Lech wehren, wurde aber von einer Kanonenkugel tödlich verwundet. „Wahret Regensburg, sonst kostet es Kurhut und Kaiserkrone!" mit dieser Mahnung starb der Sieger in 36 Schlachten. ä. Er fällt als Sieger bei Lützen. In seiner Rot bat der Kaiser Wallenstein inständig um Hilfe. Dieser warb ein Heer an und führte es gegen den Feind. Vergeblich stürmten die Schweden bei Nürnberg sein festes Lager. Dann zog er nach Sachsen, und die Schweden folgten ihm. Bei Lützen kam es den 16. Novbr. 1632 zur Schlacht. Der König ritt mitten ins Getümmel, da zerschmetterte eine Kugel seinen Arm, und ein Reiter schoß ihn in den Rücken. Mit den Worten: „Mein Gott, mein Gott!" sank er vom Pferde und verhauchte unter den Rosseshufen sein Leben. Der Tod des Königs ent- flammte den Rachedurst des Heeres. Unter dem Herzog Bernhard von Weimar warfen sie alles vor sich nieder. Da erschien Pappenheim mit seinen Truppen, und eine neue Schlacht begann. Aber zwei Kugeln durchbohrten den kühnen Reitergeneral, und todwund trug man ihn aus der Schlacht. „Saget dem Herzog von Fried- land, daß ich fröhlich sterbe, da ich weiß, daß der unversöhnliche Feind meines Glaubens unter den Toten ist!" sagte er sterbend. Sein Tod entmutigte die Kaiserlichen. Die Schweden siegten, aber sie hatten ihren König verloren. s. Wallenstein wird ermordet. Zwei Jahre darauf fand Wallenstein ein trauriges Ende. Er hatte nach Willkür geschaltet und wenig nach dem Kaiser gefragt. Man gab ihm schuld, daß er mit den Feinden unterhandle, und entzog chm den Oberbefehl. In Eger wurden seine Getreuen beim Gastmahl ermordet; in sein Schlafgemach drangen die Mörder und riefen: „Bist du der Schelm, der dem Kaiser die Krone entreißen will? Du mußt sterben!" Schweigend empfing er den Todesstoß. —Nach dem Tode des Schwedenkönigs nahm die Zucht- losigkeit im Heere und die Uneinigkeit unter den Bundesgenossen sehr zu. In der Schlacht bei Nördlingen erlitten die Schweden eine furchtbare Niederlage; viele Fürsten schlossen 1635 in Prag Frieden, und der Krieg schien am Ende. 15. Gustav Adolf.
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