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1. Abriß der Staats- und Rechtskunde
1908 -
Leipzig
: Jansa
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1. Abriß der Staats- und Rechtskunde 
- S. 27
1908 -
Leipzig
: Jansa
27
meinen als regierungsfreundliche und
regierungsfeindliche oder nach ihren
Plätzen als Rechte und Linke bezeichnen kann.
Die Mitte nimmt das katholische Zentrum ein.
Für die Linke ist auch die Benennung Opposition
(„Widerstand", dah. oppositionell) gebräuchlich,
deren äußersten Flügel die r a d i k a l e n (eig. „von
der Wurzel", von gründ aus, gründlich) Parteien
bilden. Im schroffsten Gegensatz hierzu stehen die
reaktionären Gruppen (Reaktion, „Gegen-
wirkung", Rückschritt). Im Reichstage bilden die
Konservativen die Rechte, die Sozialdemokraten die
äußerste Linke. Das Parteiwesen stellt einen Krebs-
schaden unseres politischen Lebens dar, und am
besten wäre es, wenn es nur nationale (vater-
ländische) und anti nationale (vaterlands-
seindliche) Parteien gäbe. Dann würde auch der
landläufige Gegensatz zwischen konservativ (er-
haltend) und liberal (freiheitlich) mehr und mehr
an Schärfe verlieren, wenn alle sich eins wissen in
der Losung: Das Vaterland über die
Partei!
§ 7.
Die Verwaltung.
1. Zur leichtern Handhabung der Geschäfte
des Staates und zum Zwecke einer angemessenen
Arbeitsteilung ist die Verwaltung, die das weit-
verzweigte Staatsgetriebe regelt, nach Umfang
und Art ihrer Tätigkeit bis ins einzelnste ord-
nungsgemäß gegliedert. Zunächst sind Ver-
waltungsbezirke eingerichtet, deren Größe
und Benennung in den verschiedenen Staaten ver-