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1. Unser Heer - S. 26

1903 - Leipzig : Dürr
26 es, daß man hoffen darf, sie überraschend an den unvorbereiteten, viel- leicht noch in der Entwickelung begriffenen Feind zu bringen, sei es, daß sie in die wirren Scharen des weichenden Gegners einhanen sollen, um den Preis des Sieges auf der Verfolgung zu ernten, sei es endlich, daß man sie in Ermangelung anderer Truppen verwenden muß, um dem Feinde ein Halt zu gebieten. Der letztere Fall trat z. B. an dem Schlachttage von Mars-la-Tour ein, der ein glänzender Ehrentag der preußischen Reiterei, aber auch ein Tag schwerster Verluste für sie war. — Aber die Kavallerie ist dadurch heute nicht unnötig geworden, ihr wichtigster Dienst spielt sich nur nicht mehr in der Schlacht, sondern vor und nach derselben ab, sie soll das Auge des Feldherrn sein, und wenn sie dieser schwierigen Aufgabe genügt, dann hat der kühne Reiters- Parade vor dem allerhöchsten Kriegsherrn. mann heute noch das gleiche Recht, stolz auf seine schöne Waffe zu sein, so stolz, wie es die Seydlitzschen Kürassiere Friedrichs des Großen nach der Schlacht von Roßbach waren, als sie in einem Anstürme die ganze feindliche Armee vom Schlachtfelde wegjagten. Das Aufklärungs- und Nachrichtenwesen ist eine der schwierigsten Seiten moderner Heeresführung. Die eigene Armee ist versammelt, man weiß auch oder kann wenigstens annähernd wissen, wo die Haupt- konzentrationspunkte der feindlichen Kräfte sind — über alles andere ist man noch im Unklaren. Nachrichten muß man um jeden Preis haben, aber woher nehmen, möchte man mit einem bekannten Sprichworte sagen, und nicht stehlen? „Ja aber," ruft man mir zu, „wozu sind denn die Kundschafter da?" um das häßliche Wort Spion nicht zu gebrauchen. Lieber Freund,
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