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1. Grundriß der preußisch-deutschen sozialpolitischen und Volkswirtschafts-Geschichte - S. 50

1904 - Berlin : Weidmann
50 Ii. 1713—1806. und Schnlmeisterseminariurn", das 1753 zum Mittelpunkte des gesamten Volksschulwesens gemacht wurde. 1767 erhielt Ostpreußen ein eigenes Seminar. Bis zum Ende der Regierung des großen Königs wurden sechs dieser Anstalten gegründet, die für die Hebung der gesamten Kultur des Volkes wichtiger waren als alles andere. Für die Dorfschulen schrieb der König regelmäßige Prüfbestiche durch die Superintendenten vor. Am 23. Sept. 1763 unterzeichnete Friedrich d. Gr. das von Hecker ausgearbeitete General-Landschul- Rcglcment, das länger als ein Jahrhundert die Grundlage des preußischen Volksschulwesens blieb. Es setzte die allgemeine Schul- pflicht der Kinder vom 5. bis 13. oder 14. Jahre, die Haftpflicht der Eltern für den Schulbesuch der Kinder, die Unterrichtszeit für Sommer und Winter, die Beaufsichtigung durch die Ortsgeistlichen fest und stellte der Schule die Aufgabe, der Unwissenheit vor- zubeugen und bessere Untertanen zu erziehen. Das Schulgeld für arme Kinder und das Geld für den Ankauf der nötigen Bücher sollte aus der Gemeindekasse oder aus Sammlungen bestritten werden. Später drang der König darauf, das Schulgeld ganz ab- zuschaffen und jeden Lehrer auf festes Gehalt zu setzen. Er selbst bestimmte dazu die Zinsen von Hunderttauseuden, die er in ver- schiedenen Provinzen in Landesmeliorationen anlegte. In Sonntags- schnlen sollte den aus der Schule Entlassenen ein fortbildender Unterricht erteilt werden. Das große Beispiel Heckers erweckte aus katholischer Seite den trefflichen Abt Felbiger zu gleicher segen- bringender Tätigkeit. Er wurde der Bahnbrecher und Reformator des katholischen Volksschulwesens, für das er 1765 ein umfassendes General-Landschul-Reglement ausarbeitete. Das alles konnte vor- läufig nur ein großartiges Programm sein, dessen Forderungen erst allmählich erfüllt wurden. Noch am Ende dieses Zeitraums, 1806, war selbst in der Kurmark erst der sechste Teil der erforderlichen Schullehrer vorhanden, und durchweg waren es Leute von sehr beschränkter Bildung. Friedrich selbst ließ manches Versprechen, das er gab, unerfüllt, und wenn er anfangs verlangt hatte, daß nur Geprüfte in Lehrerftellen eingesetzt werden sollten, so drückte er seine eigene Schöpfung hin und wieder dadurch nieder, daß er Invalide mit Lehrerstellen versorgte. Auch die Lehrziele steckte er niedriger, als die führenden Männer der Zeit es für notwendig
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