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1914 -
Kempten [u.a.]
: Kösel
- Autor: Seidenberger, Johann Baptist
- Sammlung: Politikschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Die Industrie
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felnd gegenüberstehen. Und wenn behauptet wird, daß
das Handwerk dem Untergang geweiht sei, und daß alle
soziale Reformarbeit ihm nicht Helsen könne, so stellt
dem gegenüber die Statistik fest, daß zwar die Klein-
betriebe eine Abnahme aufweisen, die Betriebe mit zwei
oder mehr Hilfskräften sich dagegen vermehrten.
c) Die Industrie.
In der mittelalterlichen Städte winkeligen und
engen Straßen eingebettet lagen die Werkstätten der
Handwerker; am Rande der modernen Großstädte dehnt
sich die Industrie aus, immer weiter greifend, immer
neue Gebiete beschlagnehmend. Wo vor wenig Jahren
der Knabe sich Weidenpfeifchen schnitt, auf dem abge-
ernteten Haferseld seine Drachen steigen ließ, da er-
heben sich jetzt gewaltige Fabrikanlagen mit ragenden,
qualmenden Schloten. In zahlreichen Dörfern starb der
Bauernstand aus, und eine Fabrikjugend wuchs nach.
Und die ganze Lebenshaltung und Lebensauffassung brei-
ter Volksschichten hat die Industrie umgewandelt. Man
kann nicht sagen, daß sie das Angesicht der Erde erneuert
habe, aber umgestaltet hat sie es. Einige dürre Zahlen
mögen die Fortschritte der Industrie beleuchten.
In Deutschland waren tätig im Jahre 1882 und
1907:
In der Metallverarbeitung 1882: 459 713
Personen, 1907: 937 020 Personen; in der Ma-
schine n i n d u st r i e 1882: 356 089 Personen, 1907:
1120 282 Personen; in der T c x t i l i n d u st r i e 1882:
910 089 Personen, 1907: 1088 280 Personen und dem
Baugewerbe 1882: 533 511 Personen, 1907:
1563 594 Personen.
Nach den Ermittelungen des Vereins deutscher Stahl-