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1. Das erste Schuljahr - S. 5

1902 - Leipzig : Hofmann
Einleitung. 5 nur solche Stoffe wähle, welche nach Form und Inhalt dem Ver- ständnis der Kinder entsprechen oder durch kurze Erläuterungen zu- gänglich gemacht werden können. Ist in dieser Weise ein Abschnitt behandelt, so erzähle der Lehrer denselben noch einmal vor und lasse ihn dann von den Kindern nacherzählen, zuerst von den begabteren, und nach und nach suche er auch die schwächeren durch fleißiges Er- muntern dazu zu gewinnen. Eine große Geduld seitens des Lehrers ist hier erforderlich. Nur werde er nicht gleich hart und heftig, wenn es nicht sofort gehen will. Die Kinder wird er durch ein unfreund- liches Wesen einschüchtern, sich selbst seine Arbeit sehr erschweren und den Schleier der Weihe durch eine rauhe Hand herunterziehen. Wenn ein Kind stockt, helfe er durch Fragen nach dem Inhalt wieder nach, niemals durch Vorsprechen des Wortlautes. Bei dem Erzählen der Kinder sei der Lehrer nicht so pedantisch, selbstgewühlte Ausdrücke und Redewendungen als falsch zurückzuweisen, sind sie doch ein Zeichen innerer Teilnahme, ein Beleg, daß ein Schüler eine Erzählung in einer ihm eigentümlichen Weise aufgefaßt und gleichsam assimiliert hat. Bibelsprüche und Liederstrophen sind dagegen mit buchstäblicher Genauigkeit wiederzugeben, und ist nicht eher weiterzugehen, bis die- selben durch Nachsprechen im Chor dem Gedächtnis aller eingeprägt sind. Das Zweite, was sich an die Behandlung noch anknüpfen läßt, ist das Vorzeigen biblischer Bilder, um mit Hilfe derselben den äußeren Hergang zu veranschaulichen. An guten Bildern dieser Art ist neuerdings kein Mangel mehr.*) Das Verfahren, bei der Behand- lung von dem Bilde auszugehen, wie Palmer u. a. empfehlen, ist nicht *) Wir wollen nicht verfehlen, an dieser Stelle auf die im Verlage von Georg Reichardt in Leipzig erschienenen „Zwanzig Anschauungsbilder für den ersten Unterricht in der bibl. Geschichte, entworfen und ausgeführt von Rich. Helmert und Prof. Rentsch nach den unterrichtlichen Angaben von Ludwig Wangemann, Königl. fächs. Schulrat in Meißen" aufmerksam zu machen. Dieselben sind vor- züglich geeignet, die Phantasie der Kinder richtig zu leiten und den sie darstellenden Stoff zu einem unverlierbaren Eigentum der Schüler zu machen. Nicht nur ihre bedeutende Größe, — Bildfläche 70 cm X 56 cm — wodurch auch den entfernt sitzenden Kindern die Möglichkeit geboten ist, die einzelnen Figuren deutlich zu erkennen, sondern auch der Adel in der Auffassung und die korrekte Darstellung in kostümlicher und archäologischer Beziehung, sowie die einfache Übersichtlichkeit, die alles unnötige Beiwerk vermeidet, die klar hingestellte Handlung und die künstlerisch vollendete Ausführung sichern diesen Bildern den Ehrenplatz unter allen ähnlichen Sammlungen. Der Preis ist bei dem Umfang (20 Stück — Io aus dem Alten und Io aus dem Neuen Testament — 8 Mk., in farbiger Ausgabe 16 Mk.) und der Trefflichkeit des Werkes ein äußerst mäßiger zu nennen.
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