1900 -
Meißen
: Schlimpert
- Autor: Grüllich, Adalbert
- Sammlung: Politikschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Nun steigen wir aber noch einmal aus dem Weißeritzthale
hinauf — auf dein linken Ufer der Weißeritz — hinauf auf die
Hochfläche; deuu da wollen wir uns nun den prächtigen
Tharandter Wald anschauen. Wie groß mag er sein? Wir
suchen seine Grenzen auf. Er ist von einer Reihe Dörfer mit
ihren Fluren und Feldern begrenzt; die Karte läßt sie uns leicht
finden — im Norden: Hintergersdorf, Hartha, Fördergersdorf,
Porsdorf, Herzogswalde — im Westen: Grund, Mohorn, Herrn-
dorf, Hetzdorf, Rieder-Schöna, Naundorf, — im Süden: Nieder-
Kolmnitz, Klingenberg, Dorfhain, Höckendorf — im Osten: das
Weißeritzthal (der Hang ain rechten Ufer ist noch bewaldet, aber
dicht an den Rand stoßen die Ackerfluren der Hochebene zwischen
der wilden und roten Weißeritz). — Der Wald ist (von Osten
nach Westen) drei Stunden lang und (von Westen nach Süden)
zwei Stunden breit (Quadratmeile!?).
Wie mag der Boden gestaltet sein, den der Wald bedeckt?
Ist er ganz eben oder hügelig, wellig? Steigen wir auf den
Anssichtsturm (oberhalb des Forstgartens auf der Tharandter
Höhe), so überschauen wir einen Teil des Waldes. Da sehen wir
dunkelgrüne Wellen (?). Der Wald bedeckt eine wellige Hoch-
fläche mit einzelnen Falten und Gründen. Der Sturm saust
manchmal gar heftig durch den Wald — denn nichts versperrt
ihm auf der Hochfläche den Weg.
Wir wandern hinein in den prächtigen Wald! Eine
breite Straße durchschneidet den Wald — voll Tharandt über
Grüllenbnrg nach Freiberg. Wir biegen aber ab und suchen
uns schattige Waldwege auf, die bcn Wald nach allen Richtungen
durchziehen. Was ist's nun für ein Wald, der uns aufnimmt?
Ist's Laubwald, Nadelwald? (Gleicht er der „Heide"?) — Vor
allem erblicken ivir die Fichte, ain prächtigsten anzusehen im
Frühlingskleide (hat dies einen besonderen Schmuck?) — dann die
ernste Kiefer (inwiefern sieht sie ernst aus?) auf kiesigem und
sandigem Heideboden. Seltener begegnen wir der Tanne, der
Lärche (in der Höckendorfer Heide steht auch die Zwergkiefer).
Aber der Wald besteht nicht bloß aus Nadelholz; er hat auch
prächtiges Laubholz. Wir treten in herrliche Buchenhallen (?)
und Eichenhaine (?) ein. Hie und da schimmern auch die
Birken durch den dunklen Wald (woran erkennt man sie