1900 -
Berlin
: Weidmann
- Autor: Jaenicke, Hermann
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Regionen (OPAC): Brandenburg
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Otto I. der Groe 936973.
Vor allem machte er die Bischfe zu einem Gegengewichte gegen die Herzoge, indem er ihnen ganze Grafschaften verlieh; da er sie selbst er-nannte, so waren sie von da an die festeste Sttze des Reiches.
[Ottos Kriege im Osten und Nordens Whrend dieser innern Kmpfe hatten schon blutige Kriege an der Ost- und Nord-grenze des Reiches begonnen, und zwar
1. die Kriege gegen die Slawen. Die Slawen, die abgefallen waren, wurden wieder bis zur Oder unterworfen und durch die Bistmer Oldenburg in Holstein, Havelberg, Brandenburg, Zeitz, Meien, Merseburg und das spter (968) gegrndete Erzbistum Magde-burg wenigstens teilweise christianisiert. Um die Sicherung dieser Gebiete erwarben sich die Markgrafen Hermann Willing (an der unteren Elbe) und Gero (an der mittleren Elbe) groe Verdienste. Bhmen wurde aufs neue unterworfen und in Prag ein Bischofssitz errichtet; selbst die Polen, deren Herzog das Bistum Posen stiftete, huldigten Otto dem Groen. Auch in Dnemark begann unter deutschem Einflsse die Verbreitung des Christentums.
2. Der Krieg gegen die Ungarn 955. Die Ungarn benutzten einen neuen Brgerkrieg zu Einfllen in deutsches Gebiet. Wieder waren es die nchsten Verwandten, Konrad von Lothringen und Ludolf von Schwaben, die sich aus persnlichen Grnden gegen Otto emprt hatten; sie wurden aber nach einem zweijhrigen Kampfe niedergeworfen und machten ihr Vergehen bald wieder gut. Denn Konrad untersttzte den König 955 in der groen Ungarnschlacht auf dem Lechfelde bei Augsburg und fand einen rhmlichen Tod; die Ungarn unterlieen jetzt fr immer ihre Raubzge, wurden sehaft und nahmen unter ihrem Könige Stephan dem Heiligen (um 1000) das Christentum an. Ludolf starb (957) in Italien, wo er fr Otto manchen Sieg erfochten hatte.
31. sottos I. Kriege in Italien. Berengar. Kaiserkrnnng 962.] Otto machte drei sogenannte Rmerzge, d. h. er zog drei-mal nach Italien. Hier herrschten hnliche Verhltnisse wie in Deutsch-laud; die Zahl der Freien verringerte sich immer mehr, während das Lehnswesen immer weiter um sich griff; nur in den Stdten lebte von altersher ein Kern freier Leute fort, die noch Wohlstand und Geistesbildung besaen. Und wie die deutschen Herzoge, so widerstrebten auch hier die mchtigen Vasallen jedem Versuche, das Land unter der starken Hand eines Knigs zu einigen.