1914 -
Köln
: Bachem
- Autor: Sauren, Wilhelm
- Sammlung: Politikschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Katholische Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Joseph wird erhöht.
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geträumt hatte. Als Joseph die Träume gehört hatte, sagte er: „Beide
Träume bedeuten dasselbe. Es werden sieben fruchtbare Jahre kommen;
da wird im ganzen Lande so viel wachsen, daß Menschen und Tiere
es nicht verzehren können. Darauf werden auch sieben unfruchtbare
Jahre kommen; im ganzen Lande wird fast nichts wachsen, überall
wird Hunger und Elend sein. Darum suche sich der König einen klugen
Mann; dieser soll in den sieben fruchtbaren Jahren den Überfluß
an Früchten sammeln, damit man Vorrat habe in der Zeit der
Hungersnot."
6. Besprechung. Die Gelehrten, die Pharao rufen ließ, konnten ihm
alle nicht sagen, was die Träume bedeuten sollten. Da wurde noch
einer gerufen! Wer? Woher kannte denn der König den Joseph?
Ob Joseph wohl so, wie er war, aus dem Gefängnisse zum Könige
geführt wurde? Man zog ihm bessere Kleider an. — Nun stand
Joseph vor dem Könige und machte eine tiefe Verbeugung. Wo war
das? Beschreibung! Wer war dabei? Was könnt ihr wohl von den
Leuten sagen? Nun erzählte der König, was er geträumt hatte. Er-
zähle das so, wie der König gesprochen hat! Erzähle, was Joseph
dem Könige sagte! Welches sind fruchtbare Jahre, welches unfrucht-
bare? Nennt Früchte, die auf dem Felde wachsen! Wenn kein Korn
und kein Weizen wächst, dann kann der Müller kein Mehl mahlen,
der Bäcker —, die Mutter —. Wie kam es, daß Joseph die Träume
sofort deuten konnte? Der König freute sich, als er die kluge Deutung
des Joseph hörte. Aber Joseph gab nun auch dem Könige einen
guten Rat. Was sagte er zu ihm?
7. Ziel (Iii). Jetzt will ich euch erzählen, wie der König den
Joseph belohnt hat.
8. Darbietung (Fortsetzung). Der Rat gefiel dem Könige und allen
seinen Dienern. Er sprach: „Könnte ich wohl einen Mann finden,
der so klug wäre, wie du bist? Siehe, du sollst jetzt Herr sein im
ganzen Lande Ägypten. Alle Leute sollen tun, was du befiehlst!"
Darauf nahm der König den Ring von seinem Finger und steckte
ihn an Josephs Hand. Er bekleidete ihn mit kostbaren Kleidern und
hängte ihm eine goldene Kette um den Hals. Dann ließ er ihn auf
einem königlichen Wagen durch die Stadt fahren. Ein Diener mußte
vor dem Wagen herlaufen und dem Volke zurufen: „Beuget die
Knie vor ihm; denn er ist jetzt Herr und Gebieter in ganz Ägypten!"
9. Besprechung. Der Rat gefiel dem Könige. Wem noch mehr? Als
Joseph vor dem Könige stand, waren viele Diener und vornehme
Herren dabei, die hörten alle, was Joseph sagte. Was alle die Ge-
lehrten nicht wußten, das wußte Joseph. Er war also der klügste