Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Staats- und Bürgerkunde - S. 48

1910 - Wittenberg : Herrosé
48 Sinnen nur darauf gerichtet, einzig seinen Lohn zu verbessern, sucht er durch vertragswidrige Arbeitseinstellungen den Arbeit- geber zu zwingen, den Lohn unverhältnismäßig in die Höhe zu schrauben, so wird auf der einen Seite das Fabrikat sehr ver- teuert, . aus der andern kann eine Einschränkung, wenn nicht gar eine Einstellung der Fabrikation dadurch hervorgerufen werden, und damit ein bedeutender Schaden für die Gesamtheit, für das Staatsleben. ^ Jeder Beruf arbeitet für sich, aber auch für das Ganze. Diese Grenzen müssen in richtigem Maße innegehalten werden, so daß das Staatswesen gefördert wird. Auch die Rentiers, welche von ihren Zinsen leben, ohne be- sondere berufliche Beschäftigung, können dem Gemeinde- und Staatsleben recht sehr förderlich sein dadurch, daß sie ihre freie Zeit und unabhängige wirtschaftliche Stellung im Dienst und Nutzen der Gemeinde und des Staates verwerten, indem sie ge- eignete Ehrenämter annehmen und im Interesse aller verwalten. Der größte Feind des Gemeinsinns ist der Eigennutz oder die Selbstsucht. Jeder Bürger, der aus selbstsüchtigen Gründen versäumt, die Gelegenheit zur Förderung des Staates zu benutzen, ist ein unnützes Glied der Gesellschaft. Auch der Beamte kann außer seiner amtlichen Tätigkeit noch recht viel im gemeinnützigen Interesse wirken. Ziehen die Bürger ihren eigenen Nutzen dem allgemeinen vor, oder sehen sie in Gleichgültigkeit dem Leben und Treiben zu, ohne zu helfen, so muß ein solches Staatswesen verkümmern, zuletzt untergehen. „Der Bürger, der in Gleichgültigkeit gegen die Auf- gaben des Staates sich von den Staatsangelegenheiten fern hält und nur an seine eigenen denkt und nichts tut, was zur Erhaltung und Stärkung der staatlichen Ge- meinschaft beitragen kann, ladet eine schwere Schuld auf sich." Glücklich ist der Staat, dessen Bürger ihrer Pflichten stets eingedenk sind und dieselben in vollem Umfange erfüllen. Darum hat Gustav Freytag recht, wenn er sagt: „Dein Volk hat dir vieles gegeben, es verlangt dafür ebensoviel von dir. Es hat dir den Leib behütet, den Geist geformt, es fordert auch deinen Leib und Geist für sich. Wie frei du als einzelner die Flügel regst, diesem Gläubiger bist du für den Gebrauch dieser Freiheit verantwortlich." Nach Marinowski und Frommet: Bürgerrecht und Bürgertugend. B.: Unser Vaterland. 21. Die Glieder des Leibes. „Was brauchen wir die Vornehmen und Reichen (die Patrizier) die uns so gewaltsam drücken? Sie sollen merken, wie sehr sie
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer