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1. Staats- und Bürgerkunde - S. 143

1910 - Wittenberg : Herrosé
die Ausfuhr einheimischer Waren abzuschließen, wenn Gesetze zum Schutze der Arbeiter erlassen werden oder sonst die gesetzlichen Vorschriften, die für den Handel, die Industrie, die gewerbliche Arbeiterschaft und den Verkehr von Einfluß sind, eine Änderung oder Neuregelung erfahren sollen. Die Erteilung derartiger sach- verständiger Auskünfte, wozu auch die Schilderung der tatsäch- lichen Verhältnisse gehört, ist die schwierigste und verantwortungs- vollste Aufgabe der Handelskammer." „Damit auch der dritte Erwerbsstand unserer Heimat," fuhr der Vater fort, „nicht ohne Vertretung bleibt, ist für die Landwirtschaft treibende Bevölkerung die Landwirtschafts- kammer ins Leben gerufen worden. 2hr Aufbau ist der Handwerkskammer insoforn ähnlich, als die Mitglieder der Landwirtschaftskammer nicht unmittelbar von den Land- wirten, sondern von den landwirtschaftlichen Vereinen gewählt werden. Ihre Aufgabe ist es in erster Linie. Landwirt- schaft und Forstwirtschaft im Herzogtum zu unterstützen, den Landwirten bei der Wahl von Getreide- und der Gemüsesorten, bei der Aufzucht des Nutzviehs durch Rat und Tat beizustehen, Versuche mit neuen Sorten vorzunehmen, belehrende Vorträge und Winterschulen in den einzelnen Landgenieinden für alle Fragen des Acker- und Gemüsebaus, der Obstkultur, der Vieh- zucht und der Forstwirtschaft einzurichten. Daneben bemüht sie sich, den Landwirten bei der Beschaffung der notwendigen Arbeits- kräfte behilflich zu sein. Schließlich hat auch die Landwirtschafts- kammer die Aufgabe, die gesetzgebenden Körperschaften durch sach- verständige Gutachten bei denjenigen Fragen, die die Landwirt- schaft angehen, zu unterstützen." Wilhelm meinte darauf: „Vater, das Gesetzemachen kann doch nun nicht mehr schwer sein. Man braucht ja bloß eine der drei Kammern zu fragen, was sie wünsche und für richtig halte." „Ja," meinte der Vater, „wenn man nur eine Kammer zu fragen brauchte; aber sehr oft muß man alle drei fragen, und ihre Wünsche gehen mitunter weit auseinander. Was dann?" „Ja, was dann?" wiederholte der Sohn. „Dann hat eben die Regierung die schwierigste Aufgabe zu lösen: unter den ver- schiedenen Wünschen zu vermitteln und nicht bloß das Wohl eines Standes, sondern das Wohl des ganzen Volkes durch ihre Gesetzesvorschläge zu fördern." Aus Heinemann-Oppermann: Tagewerk. Or H. Kanter. 63. Vom Handwerk und der Zunft. Das Handwerk konnte sich als öffentliches Gewerbe nur bei Bölkern entwickeln, welche in der Kultur schon fortgeschritten wären und feste Ansiedlungen besaßen. Hirtenvölker und No- maden. welche arm an Bedürfnissen, ihre Lebenserfordernisse selbst
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