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1. Staats- und Bürgerkunde - S. 267

1910 - Wittenberg : Herrosé
267 sekretär. Das ganze Land ist in Oberpostdirektionsbezirke ein- geteilt. denen ie ein Oberpostdirektor vorsteht. Die Ortspostämter zerfallen in Postämter erster, zweiter und dritter Klaffe und in Postagenturen, außerdem find in kleinen, abgelegenen Orten noch Posthilfsämter eingerichtet. Postämter erster Klaffe werden durch Postdirektoren, zweiter Klaffe durch Postmeister, dritter Klaffe durch Postverwalter im Hauptamt verwaltet: Postagenturen werden selbständig im Nebenamte und Posthilfsstellen werden von Nichtpoftbeamten im Nebenamte versehen. Die Beförderung der Postsachen auf der Eisenbahn besorgen die V a h n p o st ä m t e r. Im Falle eines Krieges werden Feld- posten eingerichtet. Eine große Tat Stephans war die Gründung des Welt- postvereins im Jahre 1874. Derselbe umfaßt heute fast sämt- liche Staaten der ganzen Erde. Dadurch find sie alle zu einer großen Verkehrs- und Wirtschaftsgemeinschaft vereinigt worden. Durch den regelmäßigen Verkehr der Postdampfer, durch die be- deutende Ermäßigung der Portosätze, durch die einheitliche Rege- lung des Portos und Gewichts ist eine bedeutende Erleichterung des Verkehrs wie eine ungeheure Hebung desselben herbeigeführt worden. Die Portosätze betragen im allgemeinen nur das Doppelte von denen des Inlandes. Das Telegraphennetz erweitert sich auch täglich mehr, so daß die Verbindung zwischen den Menschen eine immer schnellere und engere wird. Nach der internationalen Telegraphenstatistik hat kein Land einen so lebhaften telegraphischen Verkehr mit dem Auslande wie Deutschland. Eine große Aufgabe bleibt unserem Vaterlande noch hinsicht- lich des Seetelegravhen oder des Seekabels. Deutschland hat bis jetzt erst wenig in Besitz. Im Jahre 1905 war die gesamte Kabel- länge 450 000 km. Davon hatte unser Vaterland erst 30 000 km. Die meisten Kabel sind in Englands Besitz. Das ist für uns durch- aus bedenklich. England kann in Zeiten des Krieges Nachrichten befördern oder zurückhalten, und uns dadurch unermeßlichen wirtschaftlichen Schaden zufügen. Ie mehr wir unser Netz aus- bauen und uns von den Engländern freimachen, desto besser für uns. Mit den Postämtern ist zugleich auch die Telephonie oder das Fernsprechwesen verbunden. Auch ihm ist ein Siegeslauf durch die Welt befchieden. Das Netz erweitert sich immer mehr. Seit 1894 haben wir die öffentlichen Fernsprechstellen. Sie haben An- schluß nach allen Gegenden. Damit nun nicht jede Leitung ihre besondere Anlage braucht, sind die Vermittlungsämter eingerichtet, die den nach Nummern bezeichneten Anschluß vermitteln. Seit 1900 gewinnt auch die drahtlose Telegraphie immer mehr an Boden.
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