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1. Staats- und Bürgerkunde - S. 280

1910 - Wittenberg : Herrosé
280 Es handelt sich um eine Betriebsmittelgemeinschaft, die unser Vaterland erstrebt. Dem Fernverkehr dienen die Vollbahnen. Sie sind fast ausschließlich Staatsbahnen. Die 2k ebenbahnen vermitteln den Anschluß der einzelnen Landesteile an die Hauptbahn. Die Kleinbahnen, schmalspurig gebaut, befinden sich meistens im Besitze privater Bahngesellschaften, sie vermitteln nur den Ver- kehr abgelegener Gebiete und dienen weniger dem allgemeinen großen Verkehr. Das Reich hat nur in Elsaß eigene Eisenbahnen. Sie werden von der Generaldirektion in Straßburg verwaltet, welche der Auf- sicht des Reichsamts für die Verwaltung der Reichseisenbahnen untersteht. Da das Reich der Verfassung gemäß einen Einfluß auf die Eisenbahnverwaltung hat, so sorgt es für eine einheitliche Bau- u n d Betriebsordnung. Dazu gehört die technische Seite des Betriebs, die Aufrechterhaltung der Ordnung durch die Bahn- polizei, die Signalordnung. Bestimmungen über die Befähigung der Eisenbahnbeamten. Dadurch will sie Sicherheit für Leben. Gesundheit. Sicherheit der Reisenden, des Eigentums gewährleisten. Eine Eisenbabn-Verkebrsordnung enthält die Grund- sätze für die Beförderung von Personen und Gütern und setzt die Rechte und Pflichten des Publikums fest. Die Aufsicht führt das R^ i ch s e i s e n b a h n a m t, welches dem Reichskanzler unter- stellt ist. Für die Beförderung sind besondere Tarife. Personen- und Gütertarife, aufgestellt. Der „Verein deutscher Eisen- b a h n v e r w a l t u n g e n" sorgt für Einheitlichkeit der Tarife, indem sie Normaltarife aufgestellt haben. In Verkehrsfragen werden den Eisenbahndirektionen und dem Ministerium Beiräte aus den Handels- und Landwirtschafts- kammern beigegeben, die die Bedürfnisse, welche das Verkehrs- leben an den Eisenbahnverkehr stellen, zur Besprechung und Be- ratung bringen und so für Befriedigung mitsorgen. Für die Eisen- bahndirektionen sind es die B e z i r k s e i s e n b a h n r ä t e und für das Ministerium der L a n d e s e i s e n b a h n r a t. Die Entwicklung des Verkehrswesens und namentlich die Steigerung der Transportmengen ist in den letzten Jahrzehnten eine so außerordentliche gewesen, daß sie die kühnsten Erwartungen und Schätzungen bei weitem übertroffen hat. In den letzten 15jahren ist die beförderte Gütermenge von 138millionen Tonnen auf,269- Millionen Tonnen, die Zahl der beförderten Personen von 275 auf.720 Millionen gestiegen. Eine Steigerung des Ver- kehrs derart bedingt eine Erweiterung unserer Verkehrsanlagen. Wir sind betreffend derselben ziemlich an der Grenze angelangt und können jetzt nur noch durch stärkere Ausnützung der Betriebs- mittel etwas erreichen.
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