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1. Staats- und Bürgerkunde - S. 320

1910 - Wittenberg : Herrosé
Mit Feuereifer las er noch vor seiner Abreise Aufsatz über Aufsatz von Bremen und dem Norddeutschen Lloyd. Mit Er- staunen ersah er. daß diese Gesellschaft nicht nur die zweitgrößte Schiffahrtsgesellschaft Deutschlands, sondern der ganzen Welt sei. daß diese Flotte mit einem Rauminhalt von 804 000 t Laderaum nur noch von jener der Hamburg-Amerika-Linie mit 957 000 t übertroffen werde, daß sie eineinhalbmal so groß sei wie die größte englische Reederei. So nahte der Tag der Abfahrt. Der Abschied von zu Hause war kurz: „Mach deine Augen gut auf und sieh dir alles schön an!" rief ihm noch der Vater vom Bahnsteige aus nach. Der I>-Zug verließ die mächtige Halle des Münchener Zentral- bahnhofes. und um 11 Uhr abends schon lief der Zug in Bremen ein. Dortselbst wurde August vom Onkel Seebär und von Vetter Franz empfangen. Am nächsten Morgen kam die.sprache auf Bremens Ursprung, und Onkel Hermann teilte seinem Reffen mit, daß die Geschichte Bremens bis auf Kaiser Karl den Großen zurückreiche, der die Ge- stade an der Mündung der Weser den Heidnischen abgenommen und im Jahre 788 schon dortselbst ein Bistum Bremen gegründet habe. Im Jahre 1088 den Grafen von Supplinburg, d. h. den Welfen überwiesen, entzog es sich schon 200 Jahre später bereu Macht, nachdem es im Jahre 1276 dem Hansabund beigetreten war. Offiziell erlangte die Stadt freilich erst im Jahre 1646 die Reichsfreiheit. In diese Zeiten fällt die erste Blüte Bremens. Durch die Zugehörigkeit zur Hansa wuchs sein Handel, damit sein Reichtum. Rach allen Seiten dehnten sich Bremens Beziehungen aus. überall zeigte sich auf der See die Bremer Flagge. Viele herrliche Bauwerke aus jener Zeit erinnern heute noch an die alte Herrlichkeit. Ich weise nur auf den prachtvollen Dom hin, dessen älteste Teile bis auf das 11. Jahrhundert zurückzuführen sind, auf das Rathaus (aus dein Jahre 1404) mit der Rolandsäule, einem Symbol der Gerichtsbarkeit der Stadt. Der Untergang der Hansa, der Dreißigjährige Krieg, später die napoleonische Zeit, warfen Bremen um vieles in seiner Entwicklung zurück. Erst nach Beendigung der Freiheitskriege nahm die Schiffahrt und damit der Wohlstand Bremens einen abermaligen kräftigen Aufschwung. Im Jahre 1857 wurde der Norddeutsche Lloyd gegründet, der allein, unter der Führung der gewissenhaftesten und pflichttreuesten Männer unsere Vaterstadt zu einer neuen Blüte erhoben hat." Die beiden jungen Leute wandten sich gegen die innere, von herrlichen Wallanlagen umgrenzte Stadt, deren Befestigungen gefallen und durch gärtnerische Kunst in einen prachtvollen Park mit herrlichen Platanen und Kastanien umgewandelt wor- den waren. Sie schritten auf den durch seine mächtigen Türme weithin sichtbaren Dom zu. Der Anblick ist wirklich überwältigend. Hie
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