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1. Staats- und Bürgerkunde - S. 329

1910 - Wittenberg : Herrosé
320 in die Lage versetzt wird, hoffentlich noch in diesem Jahre meinem Lande diesen Nutzen zuteil werden zu lassen." B.: Bedeutung der Ströme für den Verkehr des Kaiser Wilhelm Kanal. 123. Bevölkerungszuwachs, Welthandel, Weltmacht. Die Bevölkerung Deutschlands, die von 45.2 Millionen im Jahre 1882 aus 61,7 Millionen im Jahre 1907 gestiegen ist, und daher in 25 Jahren eine Vermehrung um fast die Hälfte erfahren hat, ist für unsere innere Entwicklung und die Zusammensetzung der Verufsstände Deutschlands von eingreifendster Bedeutung ge- wesen. Sie erfordert, da diese Bevölkerungszunahme, die gegen- wärtig jährlich rund l Million Köpfe beträgt, noch lange nicht ab- geschlossen ist, die aufmerksamste Beachtung der Politiker. Da die landwirtschaftlich bebaubare Flüche nicht wesentlich vermehrt wer- den kann, so nutzte der Hauptteil des Bevölkerungszuwachses Unterkunft in der Industrie finden, die überdies eine derartige Anziehungskraft auf die arbeitende Bevölkerung Deutschlands ausgeübt hat. daß die in der Landwirtschaft tätigen Arbeiter an Zahl nicht nur stehengeblieben, sondern sogar dauernd zurück- gegangen sind und in der Landwirtschaft, trotz der außerordent- lich starken Vevölkerungszunahme Deutschlands, ein Arbeiter- mangel herrscht, der eine starke Einfuhr von fremden Arbeits- kräften zur Folge hat. Allein in den Jahren 1882—95 ist die Kopf- zahl der in der Landwirtschaft tätigen Bevölkerung von 5,9 auf 5,6 Millionen zurückgegangen, während gleichzeitig die Zahl der in der Industrie tätigen von 4,1 auf 6 Millionen gestiegen war und gegenwärtig mindestens 8 Millionen beträgt. Diese Bevölkerungszunahme hat eine entsprechende Ver- mehrung unseres Handels zur Folge gehabt, und zwar ist unsere Ausfuhr von 3.2 Milliarden im Jahre 1888 auf mehr als das Doppelte, auf 6,9 Milliarden Mk., im Jahre 1909 und die Einfuhr in derselben Zeit von 3.3 auf 8,7 Milliarden, also weit mehr als das 2vofache gestiegen. Mit seinem Eesamthandel von 15,6 Mil- liarden steht Deutschland in der Mitte zwischen Großbritannien, dessen Eesamthandel 20 Milliarden Mk. beträgt, und den Ber- einigten Staaten von Amerika, dessen Gesamthandel 12,6 Mil- liarden beträgt. Bon allen großen Kulturländern weist der deutsche Handel in den letzten Jahrzehnten die größte Steigerung auf. und zwar ist der Anteil Deutschlands am Welthandel von 10,3 o/o im Jahre 1886 auf 12 o/o im Jahre 1905 gestiegen, während in derselben Zeit der Anteil der Vereinigten Staaten von Amerika nur von 9.1 auf 9,8"/,, gestiegen ist, der Englands dagegen von 20.8 auf 17,6 und der Frankreichs von 12,5 auf 8,8 % gefallen ist. Die Vermehrung und die damit verbundenen Verschiebungen in der Berufstätigkeit des deutschen Volkes haben auch bemerkens-
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