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1. Staats- und Bürgerkunde - S. 401

1910 - Wittenberg : Herrosé
401 ersetzt werden. Ringsum sind wir voll starken Staaten einge- schlossen und iir viel höherein Grade der Gefahr ausgesetzt, in kriegerische Verwicklungen zu geraten als irgendein anderes Volk Europas. Unser deutsches Volk hat mit allen Nachbarn Kämpfe auszufechten gehabt. Wir gerieten aber auch oft in Mitleiden- schaft, wenn andere Völker sich schlugen. Deutschland ist infolge seiner zentralen Lage und seiner offenen Grenzen durch Jahr- hunderte hindurch der Kriegsschauplatz für ganz Europa gewesen. Kein Land hat so viele Schlachtörter als unser Vaterland. „Im weiten Umkreis Europas g-bt es kein Volk, von den Spaniern bis zu den Mongolen, von den Finnen bis zu den Mauren, das sich nicht auf deutschem Boden geschlagen hätte." Fast alle großen Kriege: der Dreißigjährige, der Siebenjährige Krieg, die Raub- kriege Ludwig Xiv., die Napoleonischen Kriege, sind ganz oder zum Teil in Deutschland ausgefochten worden. Man hat daher Deutschland auch „das Schlachtfeld Europas" genannt. Durch diese Kriege ist der Wohlstand Deutschlands sehr arg geschädigt worden. Also: Deutschland muß unter allen Umständen militärisch stark und den Nachbarn gewachsen sein. Unsere geographische Lage be- wahrt uns vor Erschlaffung, macht uns wachsam und zwingt uns zu den größten Kraftanstrengungen. Bismarck sagte einmal mit Recht: „Gott hat üns in die Lage versetzt, in der wir durch unsere Nachbarn daran verhindert werden, irgendwie in Versumpfung und Trägheit zu geraten. Die französisch-russische Pression, in die wir genommen werden, zwingt uns zum Zusammenhalten und wird unsere Zusammenhangskraft auch durch Zusammendrücken erheblich steigern, so daß wir in dieselbe Lage der Unzerreißbarkeit kommen, die fast allen anderen Nationen eigentümlich ist. und die uns bis jetzt noch fehlt." Für unser deutsches Vaterland liegt in seiner mittleren, nach- barreichen Lage sowohl Schwäche als auch Kraft. Deutschland b e st e h t nur. wenn e s st a r k i st, ein schwacher Staat würde dem konzentrischen Drucke erliegen. Und Deutschland kann die Vorteile der zentralen Lage nur nützen, wenn es stark ist. Daher braucht Deutschland ein starkes, schlagfertiges Heer, jederzeit bereit und stark genug, unberechtigte Eingriffe in deutsche Wirtschasts- und Herrschaftsgebiete mit Nachdruck zurückzuweisen. Darunst ist unsere Armee nicht nur nicht überflüssig, wie eine Partei immer behauptet, sondern sie ist eine bittere Notwendig- keit zur Erhaltung des Bestandes, des Wohlstandes und des Glückes unseres geliebten Vaterlandes. Nach Verschiedene». 154. Die Wehrpflicht. „Oh. welche Lust. Soldat zu sein", heißt es in einem fröh- lichen Liede. Die Waffenfreudigkeit steckt unserem germanischen Volke im Blute. Die Liebe zum Schwerte ist uns von den alten Bodesohn, Sinais- imd Biirgcrlmndc. 26
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