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1. Staats- und Bürgerkunde - S. 446

1910 - Wittenberg : Herrosé
446 die Maschinen setzen an, und hinaus geht es nach Norden — dem Feinde entgegen! Unterwegs gesellte sich zu „Arkona" und „Nymphe", denn diese waren es, noch die „Loreley" mit zwei ge- zogenen Zwölfpfündern. Gegen Mittag kamen die Schiffe an der Greifswalder Oie vorüber. In Kiellinie, Volldampf voraus, ging es in der Richtung der Stubbenkammer. Da — der Feind ist in Sicht! Die Angriffslinie, „Arkona" auf dem rechten, „Nymphe" auf dem linken Flügel, „Loreley" in der Mitte, wird formiert, unter höchster Anspannung der Maschinen geht es dem Feinde ent- gegen. „Klar zum Gefecht!" erschallt das Kommando; jeder steht schweigend auf seinem Posten. Da fällt von der „Arkona" der erste Schutz: der Kampf zwischen dem preutzischen Aar und dem Danebrog (dänische Flagge = weitzes Kreuz im roten Felde) be- ginnt. Ringsum, gleich Fontänen, spritzt das Wasser von den ein- schlagenden Granaten und Vollkugeln auf. Jetzt platzt eine feind- liche Granate auf der „Arkona": die ersten Toten und Verwun- deten. Die Dänen konzentrieren ihr Feuer auf die kleine „Nymphe", diese übel zurichtend. Aber „Arkona" und „Loreley" lassen sie nicht im Stich; nach 2y2 Stunden ist der Kampf beendet. „Arkona" und „Nymphe" kehrten nach Swinemünde zurück, wäh- rend ihnen die Dänen in größerer Entfernung beobachtend folgten. Die preußische Flotte hatte sich das erste Lorbeerblatt errungen. In der Nordsee befanden sich bei Ausbruch des Krieges die Kanonenboote „Basilisk" und „Blitz", sowie der Radaviso „Adler". Da sie die Ostsee nicht mehr erreichen konnten, stießen sie zu dem österreichischen Geschwader, bestehend aus den Fregatten „Schwarzenberg" und „Radetzky" unter dem Befehl des späteren Siegers von Liffa, des Admirals Tegetthoff. Diesen Schiffen stellten sich am 9. Mai bei Helgoland zwei dänische Fregatten und eine Korvette entgegen. Zwei Stunden dauerte der Kampf, der schließlich bei einer Enlfernung von 200 m geführt wurde. Da ent- stieg der „Schwarzenberg" eine gewaltige Feuergarbe: eine Gra- nate hatte sie in Brand geschossen. Jetzt versuchten die Dänen, dem „Basilisk" den Rückzug abzuschneiden. Schon galt das Boot für verloren, als die verfolgende dänische Fregatte durch einige wohlgezielte Schüsse kampfunfähig gemacht wurde. Die preußischen Fahrzeuge hatten weder Tote noch Verwundete, da die Dünen ihr Feuer auf die österreichischen Schiffe konzentrierten, nach deren Bewältigung sie mit den Preußen leichtes Spiel gehabt hätten. Das Jahr 1866 bot den preußischen Schiffen keine Gelegen- heit, in den Kampf einzugreifen. Sie bewachten die Elbe und sollten erforderlichenfalls den Abzug der Österreicher verhindern. Nach dem Frieden schloß Preußen mit den Staaten nördlich vom Main den Norddeutschen Bund; die preußische Marine ging an den Bund über. Um den hölzernen Schiffsrumpf gegen die ein- schlagenden Granaten wirksamer zu schützen, wurde er von jetzt an mit einem starken Panzer aus Eisen umgeben. So entstanden die sogenannten Panzerschiffe.
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