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1. Staats- und Bürgerkunde - S. 476

1910 - Wittenberg : Herrosé
476 Wohlstand sich stetig gehoben hat. Es wäre ein schwerer Fehler ge- wesen. wenn dieser Übergang zum Schutzzollsystem nicht erfolgt wäre. Die Aufgabe der nationalen Volkswirtschaft mutz stets darin gefunden werden, den Bedarf möglichst mit Gütern der eigenen Produktion zu decken, weil eine Steigerung der Produk- tivität eine Vorbedingung jedes materiellen und geistigen Fort- schrittes ist." Eine ausgedehnte Anwendung der Schutzzölle hat beim an- deren Staate Gegenmatzregeln, und wenn die Zölle so hoch ge- schraubt werden, datz der Verkehr zwischen den beiden Ländern ins Stocken gerät, so bezeichnet man diesen Zustand als „Zollkrieg". Ausfuhrzölle gibt es verschwindend wenig. Sie werden in der Regel nur da erhoben, wo der betreffende Staat der alleinige Produzent ist, z. V. Chile für Salpeter, Kuba für Tabak, Philippinen für Manilahanf. Italien für seinen Schwefel, Spanien für Korkrinde. England auf Kohle und Koks. Durchfuhrzölle gibt es heute nicht mehr in unserem Vaterlande. Seit 1861 sind sie durch Gesetz vollständig beseitigt. Einen großen Gewinn für uns bedeutete die Aufhebung der Durch- fuhrzölle in Belgien und den Niederlanden. Auf dem Rhein gingen viele Waren hinaus und herein. Der Wert der Güter, die diesen Weg nehmen, wird auf vier Milliarden Mark veranschlagt. Die Höhe der einzelnen Steuern wird durch den Zolltarif bestimmt. Darunter verstehen wir eine systematische Zusammen- stellung der Zollsätze für Ein-, Aus- und Durchfuhr der betreffen- den Waren. Die zu verzollenden Gegenstände sind gruppenweise geordnet nach Positionen, und die jedesmalige Abgabe, „Zollsatz" genannt, daneben verzeichnet. Die mit den einzelnen Nationen gegenseitig festgelegten Zoll- sätze ergeben den Handelsvertrag und sind in demselben reguliert. Die wichtigsten Gegenstände der Verzollung sind: Getreide. Kaffee. Tee. Kakao. Reis, Fleisch, Butter, Schmalz, Tabak, Wein, Südfrüchte. Holz, Jndustrieerzeugnisse usw. Die Zolleinnahmen im Jahre 1907 betrugen 645 Mill. Mk. So ist unsere Zollpolitik nicht allein ein wirksamer Schutz unserer Bevölkerung, sondern unsere Zölle sind zugleich für unser Deutsches Reich eine sichere und reiche Geldquelle geworden. Ihre Aufhebung würde die schwersten wirtschaftlichen Schädigungen im Gefolge haben. B.: Der Güteraustausch verschiedener Wirtschaftsgebiete. 182. Schutze und Finanzzoll. „In Basel ist Zollabfertigung," sagte der Schaffner, als ich in Zürich in den Zug nach Deutschland einstieg, und so kam es auch. „Basel, alles aussteigen, Gepäck zur Zollstelle mitnehmen,"
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