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1. Der Anschauungsunterricht der drei untersten Schuljahre - S. 222

1898 - Bonndorf : Binder
222 sind es freilich nicht. Ihr Körper ist ja nicht mit Federn, sondern mit weichen, kurzen Haaren bedeckt. Und statt des Schnabels haben sie einen langen Rüssel, mit dem sie den Honigsaft ans den Blumen sangen. (Ls sind allerliebste Tierchen, an denen wir eine große Freude haben, wenn sie mit leichtem Fluge ans der Wiese oder im Garten von Blume zu Blume tändeln. Aber so unschuldig auch die Schmetterlinge sind und nicht weiter als Honigsaft und Tan brauche», um ihr kurzes Leben zu fristen, so sind sie doch in ihrer Jugend gar gefräßig und lästige Ge- sellen gewesen. Alle Kinder kennen die weißen Schmetterlinge mit den schwarzen Spitzen der Vorderflügel. (Ls sind die Kohlweißlinge. Sie sind die gewöhnlichsten unserer Schmetterlinge. Gleich weißen Papierschnitzeln, die der Wind hin und her weht, gaukeln sie durch die Luft. Wer sollte denken, daß diese kleinen freundlichen Geschöpfe einst so arge, schädliche Gemüsediebe gewesen sind! Und doch ist es so. Im Gemüsegarten ist ein Beet, auf welchem Kohl oder Kraut wächst. Lange schon flattert zwischen den großen Blättern ein Kohlweißlingsweibchen umher. Eben kommt es unter einem solchen hervor. Sehen wir uns dieses Blatt einmal an! Mehr als hundert gelbe Eierchen sitzen dort auf einem Häuflein bei einander. Sie sind unter dem Blatte wohl geborgen. Die Vögel können sie nicht leicht finden, und auch der Regen vermag ihnen nichts zu schaden. Nicht lange wird es dauern, so schlüpfen ans den Eierchen kleine, blanlichgrüne Raupen mit zwei gelben Streifen über den Rücken. Diese Raupen nun sind unsere schlimmen Gemüseverderber. Schon in ihrer zarten Kindheit fressen sie nach Herzenslust von den Kohlblättern und können beinahe nicht genug bekommen. Bald ist das ganze Blatt voller Löcher, und nur noch die abgenagten Nippen stehen da. So wandern die Raupen von einem Blatt zum andern, bis sie den ganzen Krautstock verzehrt haben. Gut ist es nur, daß die Vögel zahlreich herbeikommen und ganze Scharen von diesen schädlichen Raupen verzehren und in ihre Nester tragen, wo sie damit die hungrige Brut ätzen. Es bleiben aber doch viele von diesen schädlichen Raupen übrig. Bei einer so vortrefflichen Kost und so gutem Appetit ge- deihen die Raupen aufs beste. Bald sind sie ganz ausgewachsen und stark und kräftig geworden. Sie kriechen dann an benach- barten Bäumen und Wänden in die Höhe und verwandeln sich da zu Puppen. Die Puppe sieht ganz anders ans als die Raupe.
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