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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 11

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 9. Die Aeghptier. (Der Nil. Tempelstaaten. Kasten. Baukunst.) 11 Kap. 9. Die Aegyptier. (1.) Aegypten, in der Bibel Mizraim genannt, ist ein fruchtbares Thal-land, das von den Grnzen Aethiopiens beginnend im Westen durch einen mig hohen Fels da mm gegen den Sand der libyschen Wste geschtzt, im Osten lngs des arabischen Meerbusens von schroffen Gebirgszgen begrnzt und vom Ml durchstrmt ist. Es theilt sich in Ober-, Mittel- und Untergypten. Obergypten oder Thebais enthielt die Hauptstadt Theb (das hundertthorige), die Städte This, Syene (in der Nhe der Nilinseln Elephantine und Phil) u. a. In Mittelgypten lag die Hauptstadt Memphis mit der Ebene Arsinoe. Unter gypten, dessen Haupttheil, das Delta, von den beiden noch vorhandenen uersten Armen des einst siebenarmigen Nils und der Mittelmeerskste gebildet ist, enthielt die Städte Sais, Tanais, Sebennytus, Bubastus, On oder Heliopolis, Pelu-sium ic. Seine auerordentliche Fruchtbarkeit verdankt gypten der jhrlichen regelmig eintretenden Ueberschwemmnng des Nil, der von Anfang des Monats August bis Ende Septembers im Steigen, und vom October bis Mai im Fallen begriffen ist, und durch den abgelagerten Schlamm das Land befruchtet. Ohne dieses Austreten wre Aegypten eine Wste, weil es dort selten regnet (in Obergypten oft in vielen Jahren nicht). Und da der Flu in manchen Jahren nicht den zu einer vollen Ueberschwemmung nthigen Hhestand erreicht, so wurde schon in" den frhesten Zeiten dafr gesorgt, das ausgetretene Nilwasser durch Abdmmungen und Kanle in die entferntem Theile des Landes zu leiten. Anfangs bestanden in Aegypten verschiedene aus Vorderasien eingewanderte, von einander unabhngige Priestercolonien kaukasischen Stammes, deren jede der ihren Tempeldistrikt und der die im Lande vorgefundene, der Negerrasse angehrige Urbevlkerung die Herrschaft hatte, welche durch einen aus dem Priesterstande (erst spter aus dem Kriegerstande) erwhlten Pharao oder Stellvertreter des Sonnengottes ausgebt wurde. Der lteste dieser Tempelstaaten war Thebais in Obergypten. Erst spter kam das ganze Land unter Einen Pharao. Mit manchem Tempelstaat war ein Orakel verbunden, durch welches auch die Grn-dung neuer Niederlassungen geleitet wurde. Das berhmteste Orakel war in dem Tem-> pelstaat Ammonium auf einer Oase in der libyschen Wste. Die Zahl der Kasten in gypten, deren Anfangs nur vier waren, ver-mehrten sich in der Folge auf sieben: die der Priester, Krieger, Ackerbauer (mit den Rinderhirten), der Gewerbtreibenden (mit den Kaufleuten und Knstlern), der Nilschiffer, Dolmetscher (zugleich Mkler) und der Schweine-Hirten, als der verachtetsten Klasse. (2.) Von der hohen Cultur der gyptier zeugen die noch vorhandenen Baudenkmler, welche aber nicht aus der Zeit der noch unvereinigten Tem-pelgebiete, sondern, wie man annimmt, aus der Zeit der Vereinigung des ganzen gyptischen Landes stammen. Zu diesen Baudenkmlern gehren 1. die Ruinen von Palsten und Tem-pe ln; am merkwrdigsten sind die Ruinen der hundertthorigen Stadt Th eb in Obergypten, welche die ganze Breite des Thalfeldes auf beiden Seiten des Nil ausfllen; darunter befinden sich der Palast des Knigs Osimandyas, der Am-mon-Tempel (das grte obergyptische Nationalheiligthum), die kolossalen Bildsulen des Osiris, die beiden Memnonskolosse, die Sphinx-Alleen :c.
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