Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 83

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 81. Die Flavier. Kap. 82. Die Kaiser Nerva, Trajan. 83 Inzwischen war von den Legionen im Orient Flavius Vespasianus, der damals gerade Jerusalem belagerte, zum Imperator erhoben worden. Vespasianus war noch von Nero im Jahre 67 nach Palstina geschickt worden, um eine Emprung der Juden zu dmpfen, welche alle Rmer aus ihrem Lande verjagt hatten. Nachdem er zuvor das platte Land erobert hatte und eben im Begriff war, gegen Jerusalem, den Mittelpunkt des Aufstandes, vorzurcken, erhielt er die Nach-richt, da er zum Kaiser erhoben worden sei. Er berlie daher die Fortsetzung des jdischen Kriegs seinem Sohne Titus, der nun die Belagerung dieser mit Menschen berfllten und in drei todtfeindliche Parteien innerlich zerrissenen Stadt begann. Da sich nach der Eroberung der beide uersten Mauern die Juden noch nicht zur frei-willigen Uebergabe bewegen lieen, so strmte er den Tempelberg, den sie zu einer Festung gemacht hatten. Dabei wurde der Tempel, ungeachtet sich Titus alle Mhe gegeben hatte, ihn zu erhalten, ein Raub der Flammen und eine unzhlige Menge Men-schen eine Beute des verschiedenartigsten Todes. So erfolgte die Zerstrung Jeru- 70 salems und in ihr die Erfllung der gttlichen Drohungen (5. Mos. 28, 25; Luc. 19, 43. 44.) Von da an begann die Zerstreuung der Juden in alle Welt und unter alle Nationen. In die Jahre 6970 n. Chr. fiel auch der zuerst gegen Vitellius gerichtete Auf-stand der Bataver unter Claudius Civilis, der damit endete, da ihnen die R-nter Frieden und tributfreie Bundesgenossenschaft zuerkennen muten. (2.) Unter llcspaftan (6979), mit dem die Regierung der drei Fla-vier beginnt, kehrte Ordnung und Sitte in das zerrttete Reich zurck, da er selbst mit dem Beispiel der Einfachheit und Migkeit vorausgieng. Auch Wissenschaft und Kunst fand unter ihm Schutz und Frderung. Sein Sohn Titus (7981) > erwarb sich durch Menschenfreundlichkeit und Wohlthtigkeit, die er besonders bei Landesunfllen (Hunger, Pest, Erdbeben) bewies, den Beinamen Liebling und Wonne des Menschengeschlechts." Ein Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr. verschttete die Städte Her-culanum, Pompeji und Stabi. Bei der Beobachtung dieses Ausbruchs erstickte der Naturforscher Plinius der Aeltere durch den Qualm. Auf Titus folgte sein Bruder Domitian (8169), ein feiger und grau-famer Tyrann, der sich Herr und Gott nennen lie, vielen Reichen Leben und Vermgen nahm und, wann er vom Menschenmorden ausruhte, zum Zeitvertreib Fliegen spiete. Er wurde auf Anstiften seiner Gemahlin ermordet. Unter ihm wurde die unter Kaiser Claudius begonnene Eroberung von Britan-tttett durch Agricola vollendet; von den Daciern, die in das rmische Gebiet ein-fielen, erkaufte er das erste derartige Beispiel in der rmischen Geschichte den Frieden auf schimpfliche Weise gegen einen Tribut. Auch brach während feiner Re-gierung die zweite Chriftenverfolgung aus, bei welcher der Apostel Johannes auf die Jnfel Patmos verbannt wurde, wo er die Offenbarung" schrieb. Kap. 82. Die Blthezeit des rmischen Kaiserreichs. Nach dem grausamen Domitian folgte zwischen 96180 eine Reihe von fnf edeln, vom Senate gewhlten Kaisern. Der milde Uerva (9698) hemmte die Christenverfolgung, verbesserte die Rechtspflege und lie Kinder auf ffentliche Kosten erziehen. Der krftige Trasan (98117), ein Spanier von Geburt, schtzte das Recht, frderte die Bildung und steuerte dem Druck in den Provium. Er fhrte glckliche Kriege am Rhein und an der Donau, machte Dacien zur Provinz, nahm den Parthern drei Provinzen ab und kam bis an den persischen Meerbusen. Der Abfall einiger Völker nthigte ihn zur Rckkehr, auf der er in Cilicien starb. Unter ihm hatte das rmische Reich die grte Ausdehnung. 6*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer