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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 89

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 87. Theodosius b. Gr. Kap. 88. Literatur u. Christenthum im 4. Jahrh. 89 tian, der Sohn und Nachfolger Valentinions im Westen, den Theodofius, einen Spanier, zum Mitregenten erhob und ihn nachgem Osten sandte. Dieser wute theils die Gothen durch Gothen zu besiegen, theils durch kluge Behandlung, besonders des nun gleichfalls der die Donau herbergekonime-nen alten Athanarich, ihr Vertrauen zu gewinnen, so da sie einen Heer-vertrag eingiengen, dem gem er ihnen Wohnsitze in Dacien, Msien (von der Save bis zum schwarzen Meer) und Thrazien einrumte. Mit gothischer Hlfe besiegte sodann Theodoslus der Groe zwei Thron-Usurpatoren im Westen, Maximus und Arbogast, von denen der erste den Gratian, der zweite den Sohn Gratians, Valentinian Ii., um's Leben gebracht hatte, und vereinigte noch einmal das ganze rmische Reich unter Einem Scepter. Er starb aber schon ein Jahr darnach 395. Zur Beilegung der Kirchenstreitigkeiten hatte er im Jahr 381 das zweite kumeni-s che Concil (und zwar nach Konstantinopel) berufen, auf welchem die arianijche Irr-lehre noch einmal zurckgewiesen und das athanasianische Bekenntni auch fr den Orient verbindlich erklrt wrbe. Da Theobosius den heibnischen Opfercultus auf's strengste verbot, gerieth das Heibenthum in gnzlichen Verfall, und Rom mute seine Gttertem-pel schlieen. Kap. 88. Stand der Literatur und des praktischen Christenthums im vierten Jahrhundert. Die Literatur theilte sich in dieser Periode bereits in eine heidnische und in eine christliche. Whrend die heidnische Poesie nur geschrnack-lose Lobgedichte auf vornehme Personen zu Tage brachte, bauten christliche Dichter als Hymnologen die heilige Dichtkunst an. In der prosaischen Literatur finb einige Geschichtschreiber zu beachten, barunter heidnischer Seits Eutropius, christlicher Seits Eusebius (Pamphili), der Vater der Kirchengeschichte." Von griechischen Kirchenschriftstellern biefer Periobe finb, auer den schon genann--ten Eusebius und Athanasius, noch anzufhren: Basilius der Groe, Gregor von Nazianz, Gregor von Nyssa, ferner Cyrillus und Johannes Chry-f ostmus; von lateinischen: Ambrosius (Verfasser des ambrosianischen Lobgesngs) und Hieronymus, welcher von der heiligen Schrift eine U ebersetzung in's La-teinische verfertigte, die unter dem Namen Vulgata kirchliches Ansehen bekam. In biefer Zeit hatten sich theologische Schulen gebilbet: die griechisch-christliche Theologie hatte ihren Sitz zu Alexanbria und Antiochia, die lateinisch-christliche zu Rom und Karthago. Nach dem Verbot des heidnischen Cultus durch Constantin war die Heiden-welt massenhaft in die christliche Kirche eingedrungen, und hatte derselben viel unreines, heidnisches Wesen zugefhrt, wodurch das innere Glaubens-leben ertdtet und uere Werkheiligkeit in der Kirche gefrdert wurde. In den Gottesdienst wurde manches Heidnische herbergenommen: so der Weih-rauch, die prchtigen Gewnder der Priester. Man begann die Maria, die Apostel und Mrtyrer als Heilige zu verehren und ihnen zu Ehren Fest-tage der Kirche zu halten; man suchte besonderes Verdienst in uere Werken: Fasten, Almosengeben u. s. w. Der betrbende Anblick des in die Kirche eingedrungenen Verderbens fhrte viele fromme Gemther dem Einsiedlerleben zu, aus dem das Mnch-thum oder Klosterleben entstand. Das Einsiedlerleben kam in Aegypten durch Antonius, den Sohn reichet Aeern auf, der fein Vermgen unter die Armen Verth eilte und sich in eine Einde zu-
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