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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 109

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 102. Vierter bis siebenter Kreuzzug. Folgen der Kreuzzge. 109 obigen Namen, der Markgraf von Montferrat Macedonien und andere Theile Griechenlands als Knigreich Thessalonich, die Ben et i an er, des Handels wegen, die meisten griechischen Ksten und einige Inseln erhielten. Durch geflchtete Glieder des byzantinischen Kaiserhauses entstanden auf der Nordkste Kleinasiens das Kaiserthum Nica und das Kaiserthum Trapezunt. Von Nica aus wurde 1261 durch Michael Palologus das lateinische Kaiserreich gestrzt. Der fnfte Kreuzzug 1217 unter König Andreas Ii. von Ungarn hatte keinen Erfolg. Dagegen gewann im sechsten Kreuzzug Kaiser Kiedrich Ii. 1228 durch einen Vertrag mit dem gyptischen Sultan Camel Jerusa-lern und die heiligen Orte wieder. Kaum aber hatte er sich die Krone dieses Reiches selbst aufgefetzt, so mute er zur Wahrung seines Mischen Reiches die Rckkehr nach Italien antreten, worauf die erworbenen Besitzungen in Palstina wieder verloren giengen. Mit der Erfolglosigkeit der Kreuzzge verlor sich die Lust an ihnen mehr und mehr. Nur als die Mongolen Palstina und Jerusalem verheerten, unternahm König Ludwig Ix. der Heilige von Frankreich den sieben-1248 ten Kreuwg und eroberte Damiette in Aegypten, gerieth aber in Gefangenschaft und mute sich durch Zurckgabe des Eroberten lsen. Der Tod seiner Mutter Blanka rief ihn 1254 nach Frankreich zurck, um dort sein Reich in Ordnung zu erhalten. Als darnach die Mameluken das gyptische Sultanat an sich rissen, nahm Ludwig den Kreuyug (1270) wieder aus, und richtete ihn zunchst gegen die Wacht der Muhammedaner in Afrika. Whrend er aber vor Tunis lag, brach eine Seuche im Heere aus, von der auch er noch indem-selben Jahre hinweggerafft wurde. Bald darauf verloren die Christen in Palstina mit dem Fall von Accon 1291 ihren letzten Besitz auf dem Festlande, und nur Cypern blieb als christliche Besitzung noch brig. Ungeachtet der ueren Erfolglosigkeit hatten die Kreuzzge doch einen wesentlichen Einflu auf die Entwicklung der europischen Cultur. Sie veranlaten die Grndung des Deutschordens staates in Preußen, setzten das Morgen- und Abendland in vermehrte gegenseitige Berhrung, gaben durch erweiterte Bekannt-schaff mit fremden Lndern und deren Erzeugnissen dem Handel, Gewerbswesen und Ackerbau, den Wissenschaften und Knsten einen mchtigen Aufschwung; sie frderten den Gemeingeist, die Freiheit und die Macht der Städte und legten den Grund zum nachmaligen freien Bauernstande; sie gaben dem Ritterstande, be-sonders in den Ritterorden, durch den Kampf gegen die Unterdrcker der christlichen Religion ein hheres Ziel. Der christliche Glaube berhaupt erhielt in der ersten Zeit der Kreuzzge in vielen Gemthern eme tief innerliche Verstrkung, welche der Kirche zu Gute kam; aber dennoch lten in der Folge Religion und Sittlichkeit groen Abbruch, Aberglauben und Sittenlosigkeit nahm bei vielen durch die nahe Berhrung mit dem sinnlichen mubam-medanischen Wesen mehr und mehr berhand. , Den grten Vortheil zog die Hierarchie daraus, indem der Papst das Ansehen eines richterlichen Oberherrn der abendlndischen Christenheit gewann, und der Klerus durch Kauf, Geschenke und Vermchtnisse berreich an Gtern und Vorrechten wurde. (4.) Auch im Abendlande fanden Kreuzzge Statt gegen die Mauren in Spanien, gegen die heidnischen Slaven an der Elbe, sowie gegen die heidnischen Preußen (s. Kap. 109, 1). Desgleichen wurden Kreuzzge gegen Ketzer gepredigt, deren Secten anfangs durch das Bestreben entstan-den waren, die Kirche von eingerissenen Mibruchen zu reinigen. So traten im zwlften Jahrhundert in Sdfrankreich Ketzervereine in Massen auf, die man unter dem Namen Albigenser begriff, und die allerdings grundverderb-
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