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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 112

1873 - Heidelberg : Winter
112 Kap. 103. Die Hohenstau fen: Heinrich Vi. Friedrich Ii. Zuletzt krnte der alte Barbarossa sein thatenreiches Leben mit einem Kreuzzuge, auf dem er aber in Kleinasien zum Leid fr ganz Deutschland den Tod fand (Kap. 102, 2). (4.) Heinrich Vi., sein Sohn, (11901197) verwendete seine Kraft auf die Besitznahme von Neapel und Sicilien, entfremdete sich aber seine neuen Unterthanen durch grausame Hrte. Auch bekam er den Papst zum Gegner, dem solche Nhe der ghibellinischen Macht gefhrlich erschien. Seinen Plan, die deutsche Krone in seinem Hause erblich zu machen und dafr seine italischen Besitzungen mit dem deutschen Reiche zu vereinigen, vereitelte der Widerstand der Fürsten, und seinen Plan, das griechische Kaiserthum zu er-obern, verhinderte sein frher Tod. Da die ghibellinische Partei Heinrich's Bruder Philipp von Schwa-ben, die welfische aber Heinrich's des Lwen Sohn Otto Iv. zum Könige whlte, so entstand zwischen beiden ein zehnjhriger Krieg, bis die Ermor-1208dng Philipp's dem Könige Otto die Oberhand verschaffte, ohne da ihn jedoch die Ghibellinen anerkannt htten. Anfangs wurde Otto vom Papste untersttzt, und erlangte die lombardische und rmische Krone; als er aber dem ppstlichen Stuhle die mathildischen Gter nicht abtreten wollte, so that ihn Zimocenz Iii. in Bann. Dieser mchtige Papst, der durch seine Geisteskraft das Papstthum zu jener Hhe, die Gregor Vii. beabsichtigt hatte, wirklich erhob und alle Fürsten Europa's nach seinem Willen lenkte, gab nun die deutsche Krone an Heinrich's Vi. geist- und thatkrftigen Sohn, den Hohenstaufen Friedrich, der unter der ppstlichen Vormundschaft in Sicilien aufgewachsen war und bereits die Re-gierung daselbst angetreten hatte. (5.) In Deutschland von den Ghibellinen mit Jubel empfangen, ward Kriedrich Ii. zumeist von niederdeutschen Fürsten 1212 zu Frankfurt gewhlt und einstweilen zu Mainz gekrnt, dann nach Otto's Niederlage bei Bovines in Flandern (die er als Bundesgenosse Englands gegen Frankreich erlitt) 1215 auch von den oberdeutschen Fürsten anerkannt und zu Aachen nochmals ge-krnt; worauf sich Otto nach Braunschweig zurckzog, wo er 1218 starb. So lange Innocenz lebte, erhielt sich der Kirchenfriede; auch mit Ho-norius Iii., der ihm die rmische Krone verlieh, stand Friedrich gut. Als aber der unbeugsame 80-jhrige Gregor Ix. den Kaiser an seinen ver-sprochenen Kreuzzug mahnte und das allzu freie Leben am Hofe zu Palermo rgte, da war es mit dem Welt- und Kirchenfrieden aus. Zwar trat Friedrich den Kreuzzug an; weil er ihn aber (wegen Erkrankung) gleich wieder einstellte, so sprach Gregor den Bann der ihn aus. Um zu zeigen, da es ihm Ernst gewesen, fhrte Friedrich, obgleich im Banne, den Kreuzzug aus. Es war der sechste K reuzzug (f. Kap. 102, 3), auf welchem er sich die Krone Jerusa-lems errang. Da unterde die ppstlichen Schlfselsoldaten" in sein Neapel einfielen, kehrte er zurck, vertrieb sie und zwang den Papst zum Frieden und zur Aufhebung des Bannes 1230. Nach sechsjhriger Ruhe, welche Friedrich vorzglich auf die Verwaltung seines sicilischen Erbreichs verwendete, sah er sich genthigt, gegen die wieder-strebenden Stdterepubliken welfischer Gesinnung in der Lombar-bei mit den Waffen einzuschreiten. Diese lombardischen Kmpfe, in welchen ihn sein tapferer Sohn Enzio und der krftige, aber grausame Markgraf Ezzelino da Romano unter-sttzten, brachten ihn mit Gregor Ix. in neuen Zwiespalt, so da derselbe
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