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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 203

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 163. Frankreich Republik. Aufstnde in Deutschland. Parlament. 203 Frankreich zur Republik erklrt wurde. Es trat eine constituirende Versammlung zusammen, welche zunchst unter dem Proletariat Ordnung zu schaffen suchte. Da griffen diese rothen Republikaner" zu den Waffen und es erfolgte (23.26. Juni) der greuelvolle Barrikadenaufstand in Paris, den endlich Cav aign ac niederschlug. Hierauf vollendete die Ver-sammlung die republikanische Verfassung und die Nation whlte (29. Dec.) den Neffennapoleon's, Louis Bonaparte, zum Prsidenten, der bald die uere Ordnung herstellte. In Hialien erhob sich teilten gegen Neapel und wurde von diesem nur mit Mhe unterworfen. In Rom, wo Papst Pius Ix. liberale Institutionen gegeben hatte, rissen die Demokraten die Herrschaft an sich, so da sich der Papst nach aeta flchten mute, von wo aus ihm nur franzsische Bajonette die Rckkehr mglich machten. In der Lombardei zwangen die Demokraten sterreichische Besatzungen zum Abzug, wodurch sich König Karl Albert von Sardinien verleiten lie, in die Lombardei einzufallen, um sie an sich zu reien: aber der greise Held Radetzky trieb ihn durch die Siege von Custozz a und Novara in seine Grenzen zurck und zwang ihn zum Frieden (1849). Venedig, das sich gleichfalls im Aufruhr erhoben hatte, wider-stand noch lange, mute sich aber unterwerfen. (3.) In Deutschland forderte man zuerst in Baden zunchst Prefreiheit, Schwurgericht und Brgerwehr, dann weitergehend ein deutsches Parla-ment, und aus allen andern deutschen Staaten hallte die gleiche Forderung nach Ausdehnung der Volksrechte und Umgestaltung der deutschen Bundesverfassung wieder. Es folgten nun Aufstnde in Wien und in Berlin mit den daraus hervorgehenden Mrz-Errung enschasten (mit den nachher an beiden Orten sich bildenden besondern constituirenden Versammlungen); in Frank-surt a. M. der Zusammentritt des deutschen Parlaments unter dem Prsi-denten Heinrich von Gagern, die Erklrung der Volkssouvernitt, die Abschaffung des Bundestags und Errichtung einer Centralgewalt, sowie die Erwhlung des Erzherzogs Johann zum unverantwortlichen Reichs-Verweser (11. Juli); die bewaffnete Volkserhebung in Baden unter Hecker und Struve zur Herstellung einer deutschen Republik, und ihre Unterdrckung durch den Bundesgeneral Friedrich von Gagern, ferner die vom deutschen Parlament untersttzte Erhebung Schleswig-Holsteins, der durch den Waffenstillstand von Malm (s. Ende des Kap.) veranlate Straenkampf in Frankfurt und die scheuliche Ermordung der Parlamentsmitglieder Auers-wald und Lichnowsky (18. Sept.); der furchtbare Aufstand der Ungarn unter Kossuth und die slavischen Bewegungen; der Wiener Barrikaden-kmpf und seine Dmpfung durch die Erstrmuug Wiens durch Windisch-grtz; die Abtretung der Regierung des Kaisers Ferdinand an seinen Neffen Kranz Soscpl) I., der sodann dem sterreichischen Gesammtstaate eine cen-tralisirende Verfassung gab. Als in Berlin die anarchische Be-wegung ihre Hhe erreicht hatte, erfolgte die Auflsung der constituirenden Versammlung durch das Ministerium Brandenburg-Manteussel, und die Neuconstituirung der Volksvertretung. Das Frankfurter Parlament stellte die Grundrechte der deutschen Nation auf und vollendete die Reichsverfassung durch die Erwhlung eines Erbkaisers in der Person Friedrich Wilhelm's Iv. von Preußen, der aber diese Wrde ablehnte, worauf die greren deutschen Staaten, wie
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