1914 -
Bühl (Baden)
: Konkordia-Verl.
- Autor: Sambel, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Politikschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
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ich gebe es Ihnen billig, daß ich bald heim komm." Ferner: „Kommen
Sie auch wieder? Was brauchen Sie?" usw. Meine Mutter kaufte
Eier und Gemüse. Die Marktfrau, die ich gut kenne und die ich
schon in B. besucht habe, schenkte mir einige rotbackige Äpfel, wofür
ich ihr dankte. Ich aß nur einen, die andern brachte ich meinem
kranken Schwesterlein heim. Wie das lachte und sich freute!
Jeden Samstag ist auf dem Sandplatz Schweinemarkt. Da ist
ein Schreien und Grunzen oi, oi, oi. Lebhaft wird gehandelt. (Zu-
hören!) Einmal im Monat ist auf dem Viehmarktplatz beim Bahnhof
Rindvieh- und Pferdemarkt. Wer hat schon einmal einem Kuh- oder
Pferdekauf zugehört? Erzähle!
Außerdem findet in der Leopold- und Sophienstraße viermal Jahr-
markt statt. Woher wissen das die Jahrmarktbesucher? (Kalender.)
(Vorlesen!) Am Tage vorher werden zahlreiche Buden aufgeschlagen.
Viele Kinder rennen jubelnd und lärmend um die Stände. Am Jahr-
marktstage kommen zu Fuß und zu Wagen viele Leute vom Dorf; auch
von hier gesellen sich manche dazu. Die Budenbesitzer haben bereits
ihre Waren ausgepackt. Da kann man Geschirr, Schuhe, Stiefel,
Kleider, Körbe usw. kaufen. Die Kinder schenken 'dem Gutsel —, dem
Spielwarenstand, dem Luftballonverkäufer und dem Kasperltheater die
größte Aufmerksamkeit, während die Erwachsenen sich mehr zum „Markt-
schreier" hingezogen fühlen, der seine Waren unter allerlei Spässen
versteigert. Wenn man über den wohlbestellten Markt geht, bekommt
man oft Gefallen an manchem, woran man zuhause nicht gedacht Hütte
und was man vielleicht nicht braucht. Deshalb merkt das Berschen:
„Willst du nichts Unnützes kaufen.
Darfst du nicht auf den Jahrmarkt laufen."
Oder: „Wenn die Kinder und Toren zu Markte gehen,
so lösen die Krämer Geld."
Nr. 106. Ein Blick vom Fenster auf den Wochenmarkt.
f) von der flpotheke.
Die Apotheke ist ein Kaufladen, in welchem fast nur Heilmittel
für Menschen und Tiere abgegeben werden. Zu diesen Mitteln ge-
hören Arzneien, Salben, Pulver, Pillen und Kräuter. Um die Ein-
richtung einer Apotheke kennen zp lernen, ging ich dorthin und holte
eine Büchse Kakao. Ein Fräulein bediente mich. Inzwischen sah ich