1883 -
Langensalza
: Schulbuchh. Greßler
- Autor: Renner, Hermann
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Politikschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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41. Der Schmetterling.
Name: Schmetterling. (Kohlweißling, Fuchs, Schwalben-
schwanz u. a.)
Wohnung: Ans Blumen, Sträuchern und Bäumen.
Teile: Kopf mit zwei Augen, Fühlhörnern und einem Rüssel.
Bruststück mit vier Flügeln und sechs Beinen.
Leib. (Näheres: vergl. die Biene.) — Mund, Zähne
und Zunge hat er nicht, denn er
Nahrung: saugt den Blütensaft mit dem Rüssel (Säug-
rüssel) aus den Blumen.
Nutzen oder Schaden: Sie sind zwar schöne, bunte,
lustige Böglein, bringen aber keinen Nutzen. Wohl
bringen sie Schaden, indem sie ihre Eier ans die Blätter
oder Äste und Stämme der Pflanzen legen, woraus die
Raupen kommen, welche Blätter und Blüten abfressen.
(Puppe.)
Eigenschaften: Er ist stumm. Manche leben nur wenige
Tage, manche bis zum Herbste.
Die drei Schmetterlinge.
Es waren einmal drei Schmetterlinge, ein weißer, ein roter und
ein gelber, die spielten im Sonnenschein und tanzten von einer Blume
zur andern. Iknd sie wurden gar nicht müde, so gut gefiel es ihnen.
Da kam auf einmal der Regen und machte sie naß. Als sie das
spürten, wollten sie nach Hause fliegen, aber die Hausthüre war zu-
geschlossen, und sie konnten den Schlüssel nicht finden. So mußten sie
außen stehen bleiben und wurden immer mehr naß. Da flogen sie
hin zu der gelb- und rotgestreiften Tulpe und sagten: „Tulipanchen,
mache uns ein wenig dein Blümchen auf, daß wir hineinschlüpfen
und nicht naß werden." Die Tulpe antwortete: „Dem Gelben und
dem Roten will ich wohl aufmachen, aber den Weißen mag ich nicht."
Aber die beiden, der Rote und der Gelbe, sagten: „Nein, wenn du
unseren Bruder, den Weißen, nicht mit aufnimmst, so wollen wir auch
nicht zu dir." Es regnete aber immer ärger, und sie flogen zu der
Lilie und sprachen: „Gute Lilie, mach uns dein Blümchen ein wenig