1883 -
Langensalza
: Schulbuchh. Greßler
- Autor: Renner, Hermann
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Politikschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Nutzen: Beere roh als Nahrungsmittel. Kompotte (Erdbeer-
gelee) eingemacht. Blätter geben wohlschmeckenden und
gesunden Thee.
Feinde: Insekten, aber auch die kleinen Kinder.
Die giftigen Beeren.
Auguste und Emilie gingen in den Wald, um Erdbeeren zu suchen.
Zu ihrer großen Freude fanden sie sehr viele. Sie aßen sich satt und
fixtstcn auch noch ein Körbchen für die Mutter und für die kleine Anna,
die daheimgeblieben war.
Auf dem Rückwege erblickten sie einen Strauch, welcher fast noch
einmal so hoch war als sie selbst und sehr schöne, große Beeren trug.
Die Kinder dachten, es seien Kirschen, und Emilie wollte sie sogleich
kosten. Aber Auguste sprach: „Nein, das dürfen wir nicht thun. Die
Beeren könnten giftig sein."
Emilie folgte. Sie pflückte aber einige Beeren ab, um sie der
Mutter zu zeigen. Dtese erschrak heftig, als sie die bläulich-schwarzen
Beeren erblickte, und ries aus: „Das sind Tollkirschen! Habt ihr welche
gegessen?" Die Kinder antworteten: „Nein." Da war sie sehr er-
freut und sagte: „Seid immer so vorsichtig wie heute. Was man
nicht kennt, darf man nicht essen."
Kind, sichst du Beeren, rot und schön,
Und kennst sie nicht, so laß sie stehn! Thomas.
Die Erdbeeren.
Hermann und Lieschen wohnten mit Vater und Mutter in einem
großen und schönen Hause, vor dem ein prächtiger Garten war. Darin
blühten die herrlichsten Blumen, und die Kinder durften nach Herzens-
lust in dem Garten umherspringen. Um ihnen aber eine noch größere
Freude zu machen, hatte der Vater jedem ein Beet gegeben. Darauf
durften sie pflanzen, was sie wollten. Hermann pflanzte besonders
Blumen, als Vergißmeinnicht, Tausendschön, Stiefmütterchen und
Goldlack, Lieschen dagegen war schon eine kleine Wirtin und hatte
sich Erdbeeren und von vielen Gemüsen ein paar Stauden gepstanzt.
Abends begossen dann die Kinder die Beete mit kleinen, blanken Gieß-
kannen um die Wette, und jedes war glücklich, wenn in seinem Gärt-
chen eine Blüte sich entfaltete.
Welche Freude war es nun, als Lieschens Erdbeeren blühten
und kleine Früchte ansetzten. Alle Tage wurde nachgesehen, ob sie