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1. Materialien für den Anschauungsunterricht - S. 191

1883 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
191 Der Mond. In füllen: heitern Glänze Trüt er so mild einher; Wer ist im Sternenkranze So schön geschmückt als er? Er lächelt still bescheiden, Verhüllt sein Angesicht, Und giebt doch so viel Freuden Mit seinem trauten Licht. Schenkt mit der Abendkühle Der Seele frische Luft; Die seligsten Gefühle Gießt er in unsre Brust. Du, der ihn uns gegeben Mit seinem trauten Licht, Hast Freud' am frohen Leben, Sonst gäbst du ihn uns nicht. Hab' Dank für alle Freuden, Hab' Dank für deinen Mond, Der Tages Last und Leiden So reich, so freundlich lohnt. Undolphi. Die Rinder und der Mond. Die Sonne war untergegangen, und es wollte schon dunkel werden, aber die Kinder waren noch nicht alle nach Hause zu ihrer Mutter gegangen. Zwei Kinder waren noch auf dem Felde und hatten über dem Spiel vergessen, daß man des Abends, ehe es dunkel wird, nach Hause kommen muß. Da es aber nun immer mehr Nacht wurde, da wurde ihnen bange und sie weinten, denn sie wußten den Weg nicht recht zu finden, und er war weit. Auf einmal wurde es hell hinter den Bäumen, und sie sahen ein rundes Licht heraufsteigen, das war der Mond. Als der die Kinder bemerkte, sagte er: „Guten Abend, Kinderchen, was macht ihr so spät auf dem Felde?" Die Kinder waren anfangs erschrocken. Als sie aber sahen, daß der Mond freundlich lächelte, faßten sie ein Herz und sprachen: „Wir haben uns verspätet, und nun finden wir den Weg nicht mehr zu unserer Mutter, weil es Nacht ist." Und sie weinten, daß es den guten Mond rührte. Da sprach er zuthuen: „Wenn ihr das Haus gut kennt, wo eure Mutter wohnt, so will ich euch ein wenig leuchten, daß ihr den Weg findet." Und der Mond leuchtete ihnen so hell. als wenn es wieder Tag geworden wäre. Die Kinder faßten neuen Mut und eilten so viel sie konnten und fanden glücklich den Weg. Als sie vor der Hausthür standen, sagten sie: „Schönen Dank, lieber Mond, daß du uns so gut geleuchtest hast!" Er lohnt des Tags Beschwerde, Schließt sanft die Augen zu Und winkt der müden Erde Zur füllen Abendruh.
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