Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Weltgeschichte - S. 4

1881 - Heidelberg : Winter
4 Einleitung. Die Römer hatten anfangs das etruscische Jahr von 304 Tagen 10 Monaten (darunter 4 zu 31 Tagen gerechnet), seit Numa ein Mondjahr von 355 Tagen oder 12 Monaten (4 Monate zu 31, 7 M. zu 29 und 1 M. zu 28 Tagen). Die Nichtübereinstimmung der Monate mit dem Mondwechsel führte zu verschiedenen Verbesserungsversuchen, die aber noch so unvollkommen waren, daß zu Cäsar' s Zeit der Januar gleich nach der Herbstnachtgleiche kam, also um drei Monate zurückgewichen war. Daher führte Cäsar unter Mitwirkung des Astronomen S o s i g e n e s das Sonnenjahr mit einem alle 4 Jahre wiederkehrenden Schalttag ein. Dies ergab den julianischen Kalender, der bis zum Jahre 1582 n. Chr. galt. Da sich aber bei dieser Rechnung zeigte, daß jährlich 11 Minuten, 12 Secunden und 12 Tertien zu viel eingeschaltet worden waren, also nach je 128 Jahren ein Tag zu viel herauskam, so daß im oben bezeichneten Jahre das Neujahr um 10 Tage später fiel, als das wirkliche Sonnenjahr anzeigte: so wurde auf Befehl des Papstes Gregor Xiii die Rechnung dadurch in Richtigkeit gebracht, daß die zu viel eingeschalteten 10 Tage ausgelassen wurden und in 400 Jahren drei Schalttage weggelassen werden sollten, also dreimal das hundertste Jahr ein gemeines Jahr, das viertemal aber ein Schaltjahr sein sollte. Dies ergab den gregorianischen Kalender oder den Kalender neuen Stils, den die Katholiken seit dem Ende des 16., die Protestanten erst seit dem 18. Jahrhundert annahmen. Die Griechen und Russen behielten den julianischen bei und sind jetzt 12 Tage hinter unserm Jahre zurück. — Noch war aber im Mittelalter bei den einzelnen Völkern der Jahresanfang verschieden, bis gegen das Ende des 17. Jahrhunderts durch Papst Innocenz Xii der erste Januar unabänderlich festgesetzt wurde. Die Muhammedaner endlich haben ein Mondjahr von 354 Tagen, das aus 12 Monaten von abwechselnd 29 bis 30 Tagen mit einem in 30 Jahren elfmal eintretenden Schalttag besteht. Jede Woche zählt 7 Tage, und ihr Tag beginnt mit dem Sonnenuntergang. Von der Berechnung der Jahre ist die Jahrrechnung oder die Aera zu unterscheiden, die von einem wichtigen, Epoche machenden Ereignisse oder Individuum ausgeht. So spricht man von einer griechisch-macedonischen, einer seleucidischen, einer christlichen, einer muhammedanischen u. s. w. Aera. Bei den Hebräern, die früherhin nach Regentenjahren rechneten, kamen späterhin vier Aeren vor: 1. die Aera der Zerstörung des Tempels, die mit dem Jahre 586 v. Chr. beginnt; — 2. die seleuddische Aera, die im syrischen Reiche galt, bei den syrischen Christen noch gilt und vom 1. Oct. 312 v. Chr. anfängt, als dem Jahre, in welchem Seleucus Nicotor den Demetrius Poliorcetes bei Gaza besiegte; — 3. die rnacca-bäische Aera vom I. 143 v. Chr. anfangend; — 4. die Welt-Aera des Rabbi Hillel, die mit dem Jahre 3761 v. Chr. beginnt. _ Die Griechen rechneten anfangs nach den Regierungsjahren obrigkeüncher Personen, in Sparta nach dem ersten Ephorus, in Athen nach dem Archon Eponymus. Durch den Geschichtschreiber Timäus 300 v. Chr. kam bte Zeitrechnung nach Olympiaden auf, deren jede einen Zeitraum von 4 Jahren umfaßte. Die Olympiadenrechnung begann mit dem Jahre 776 v. Chr. (23. Juli), als dem Jahre, in welchem man zum erstenmal bte olympischen Sieger auszeichnete. — Will man die Olympiaden in christ-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer