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1. Die Weltgeschichte - S. 40

1881 - Heidelberg : Winter
40 Kap. 9. § 51. Die Chaldäer. (Gewerbe.) Kap. 10. § 52. Die Alt-Afsyrer. (Religion.) Sie kannten das Sonnenjahr, die Berechnung der Mondfinsternisse, hatten die Sonnenuhr und ein festes System der Maß- und Gewichtseinteilung. Vorzüglich genau bildeten sie die astrologische Seite ihres Gestirndienstes oder die Sterndeutung aus, indem sie besonders die Nativitatstellerei betrieben, welche auf der abergläubischen Annahme beruht, daß die Stellung der Gestirne bei der Geburt eines Menschen auf Glück und Unglück, Leben und Tod des Neugebornen Einfluß hätte. Auch die Buchstabenschrift haben die Babylonier aus ihrem ehemaligen Stammlande mitgebracht. (51.) So wie der Nil in Aegypten so bedingt die Natur des Euphrat und Tigris das ganze Leben der Landesbewohner. Der oft aus seinen Ufern tretende Euphrat und der reißende Tigris machten viele Abzugskanäle, Teichausgrabungen, Deiche und Dämme, Schleußen und andere Wasserbauten nötig, durch welche zugleich das Wasser nach andern Teilen der Ebene hingeleitet werden konnte, so daß dieses Land zu den fruchtbarsten und reichsten Ländern der Erde gehörte. Der Fleiß, mit dem sie ihrem Boden seine üppigen Erzeugnisse abgewannen, führte auch zu einer hohen Ausbildung der Gewerbe, unter denen die Leinwand- und Wollenwebereien, sowie die Purpurfärbereien obenanstehen, so daß chaldäische oder babylonische gefärbte Gewänder und fein gewobene Teppiche im ganzen Orient berühmt waren. Die geographische Lage des Landes — zwischen zwei schiffbaren Strömen und deren Verbindung mit dem persischen Meer und durch dasselbe mit dem Indus, sowie durch Karavanenzüge mit dem Mittelmeere — beförderte früh einen lebhaften Handelsverkehr mit Armenien, Persien, Bactrien und Indien, mit Kleinasien, Syrien und Phönizien, mit Aegypten, Äthiopien und Arabien, so daß dadurch das Land zum Stapelplatz für die aus dem Osten in den Westen wandernden Waaren wurde, und der Reichtum und die Macht der Chaldäer auf's höchste stieg. Von diesem altbabylonischen Staate sind wenige Nachrichten auf uns gekommen. Späterhin wurde derselbe durch kriegerische Nachbarstämme vom Norden und Osten her vielfach bedrängt und kam in der Folge in die Abhängigkeit des assyrischen Reichs, bis er nach des letzteren Untergang wieder selbständig wurde. (§ 89.) Kap. 10. Die (Alt-) Assyrer. (52.) Uor Nimrod's Macht weichend, war der Stamm des Semiten Assur aus Babylonien ausgewandert und hatte östlich am Ober-Euphrat und am Ober-Tigris das assyrische Reich gestiftet, das im N. an Armenien, im W. und Sw. an Mesopotamien, im O. an Medien und im So. an Susiana grenzte, also das heutige Kurdistan umfaßte. Obgleich Gebirgsland — denn es ist von einem Zweig des Taurus, dem Zagrus (jetzt Zaghrosch), durchzogen, gestattete es doch wegen seiner vielen, zum Stromgebiete des Tigris gehörenden Flüsse in seinen mannigfaltigen Talebenen teilweise einen sehr ergiebigen Anbau. — Die Religion und Sprache der Alt-Assyrer enthielt babylonisch-ägyptische und medo-persische Bestandteile: auf jene geht ihr Feuergott Adrammelech (— Moloch) und ihre Göttin Anahid (= M6ni — Mylitta = Derketo) zurück; mit dem Medopersischen hängt ihr Nibehas oder Gott der Finsternis (— Ahriman) zusammen.
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