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1. Die Weltgeschichte - S. 106

1881 - Heidelberg : Winter
106 Kap. 39. § 139. Rückzug der Flotte. Es war im Juli des für Griechenlands Ruhm entscheidenden Jahres 480 als Leonidas bei Thermopylä an der Spitze des kleinen griechischen Heeres v. Chr. (Don nur 5500 M.) mit der kolossalen persischen Uedemacht zusammentraf. Zwei Tage lang hielt die Tapferkeit der Griechen die in den Engpaß eindringenden feindlichen Massen auf und warf selbst die Schar der 10,000 Unsterblichen, d. i. die königliche Leibwache, zurück, bis endlich ein verräterischer Grieche (der Malier Ephialtes) den Persern einen Weg über das Gebirge zeigte, wo sie (20,000 an der Zahl) den Griechen in den Rücken fallen konnten. Da flohen die Phocier; Leonidas aber entließ die übrigen Griechen (mit Ausnahme der zum Verrat geneigten The--baner) und bereitete sich mit seinen dreihundert Spartanern und mit 700 freiwillig bleibenden Thespiern zum Weihetod für's Vaterland. Als Xerxes auf die Nachricht von dem gelungenen Gebirgsübergang den Sturm auf den Engpaß erneuerte, schlug ihn Leonidas mehrmals mit solchem Ungestüm zurück, daß die weichenden Barbaren von ihren Anführern nur mit Peitschen zum Stehen und zu erneuerten Angriffen gebracht werden konnten. Doch die kleine Zahl erlag endlich der Heber-macht: Leonidas fiel und mit ihm die meisten der Seinen. Und als vollends der Angriff im Rücken begann, starben auch die Uebrigen den Heldentod. (Nur die Thebaner baten um Gnade und büßten ihre Schande mit Brandmarkung.) Unaufhaltsam drang hierauf die persische Völkerflut ein und überschwemmte verheerend Böotien und Attika. (139.) Mittlerweile war gleichfalls die kleine griechische Flotte von 280 Segeln (darunter 127 athenische), unter dem Befehl des Spartaners Eurybiades mit der großen persischen Flotte bei Artemisium, der Nordwestspitze Euböas, feindlich zusammengetroffen und wollte sich, obgleich die Perser in einem Sturme 200 Schiffe verloren, nach dem Peloponnes zurückziehen. Zwar bewog Themistokles durch Geld, das ihm die Euböer gaben, den Eurybiades zu längerem Bleiben und zu erneuerten Angriffen; da aber 2 Treffen unentschieden blieben und die Nachricht vom Ausgang der Thermopylenschlacht einlief, so nahm die griechische Flotte ihren Rückzug um das Vorgebirg Sunium und stellte sich auf des Themistokles dringende Vorstellung im saronischen Meerbusen zwischen Athen und Salamis auf, um hier den Feind zu bestehen. Denn dadurch, daß das peloponnesische Landheer sich nach dem Peloponnes zurückgezogen hatte, um den Isthmus mit einer Mauer zu versperren, war Athen der Wut der Feinde preisgegeben. Wirklich wurde auch die Stadt Athen von dem Landheere eingenommen, geplündert und samt ihrer nur von Greisen verteidigten Burg und allen ihren Tempeln zur Rache für die Einäscherung von Sardes verbrannt. Beachtenswert ist, was Cicero (d. N. D.) bemerkt, daß Xerxes die griechischen Tempel auf Betrieb seiner Magier aus dem Grunde habe verbrennen lassen, weil die Griechen die Götter, die doch frei und offen sein müßten, in Mauern einschlössen. Die Griechen aber sahen die Zerstörung ihrer Heiligtümer als einen Frevel an ihren Göttern und die folgenden Niederlagen der Perser als verdiente göttliche Strafen an. Darum bekamen auch von nun an die Kriege der Griechen gegen die Perser eine gewisse religiöse Bedeutung. — Schon vor der Einnahme Athens waren dessen Einwohner aus des Themistokles Rat nach den Inseln Salamis und Aegina geflüchtet, alle waffenfähigen Männer aber hatten die Schiffe bestiegen. Der spartanische Anführer der verbündeten Flotte von 378 Schiffen (unter welchen allein 200 athenische) wollte sich nun mit den Schiffen nach dem Isthmus zurückziehen: geschah dies, so sah Themistokles alles verloren. Um also die Griechen zu zwingen,
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