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1. Die Weltgeschichte - S. 28

1881 - Heidelberg : Winter
28 Kap. 10. § 37. Theobosius b. G. Kap. 11. § 38. Litteratur u. Christentum i. 4. Jahrh. Unterdes war der im Westen regierende Kaiser Valentinian I auf einem Zuge gegen die Quaden und Sarmaten an einem Blutsturz, den er sich in einer Unterredung mit deren Gesandten durch heftige Aufregung zuzog, gestorben, und ihm sein älterer Sohn Gratian in der Regierung gefolgt. Da sich dieser zu schwach fühlte, das so erschütterte Ostreich zu halten, so ernannte er einen seiner Feldherren, den Spanier Theodosius (dessen Vater Britannien den Picten und Scoten wieder entrissen hatte), zum Mitregenten und übertrug ihm die Verwaltung des Orients (379). (37.) Theodosius der Große, eben so tapfer als klug, konnte dennoch anfangs, so lange Herzog Friedigern lebte, wenig ausrichten; aber nach dessen Tode gelang es ihm, Goten durch Goten zu besiegen. Noch ein- mal vereinigte dann der aus den Karpaten gleichfalls über die Donau herüberziehende König Athanarich die geteilten Goten; aber Theodo-- sius wußte ihn durch Unterhandlungen zu gewinnen, und als er diesen alten Gotenkönig, der bald darauf starb, mit einer glänzenden Bestattung ehrte, gingen, erfreut darüber, alle Westgoten samt einem Teil der Ostgoten einen Heervertrag ein und erhielten als Verbündete ruhige Sitze in Dacien, Mösien und Thrakien (auch in Phrygien und Lydien) eingeräumt. Von nun an gehörten gotische (im Westen auch fränkische) Fürsten zu den Großen des römischen Reiches, und unter dem Namen „Bunbesgenossen" fingen allmählich Germanen an, die Römer zu beherrschen. (Die Ostgoten hatten abziehen müssen und blieben noch in den Sitzen an der Donau abhängig von den Hunnen.) Vorzüglich mit gotischer Kraft besiegte Theodosius auch im Westen nach einander zwei Thron-Usurpatoren, von denen der eine, der von den britannischen Legionen erhobene Maximus, den Gratian in den Tod gejagt, der andere, der Franke Arbogast, den Bruder und Nachfolger Gratians, den jungen Valentinian Ii, ermordet und dessen Minister Eugenius auf den Thron gehoben hatte. Auf diese Weise sah sich noch einmal das ganze römische Reich unter Einem Scepter vereinigt. Zur Beenbigung der zerrüttenben Religionsstreitigkeiten berief Theobosius der Große im Jahre 381 das zweite ökumenische Konzil nach Constantinopel, auf welchem die arianische Lehre noch einmal auf das cntfchiebenfte zurückgewiesen und das Bekenntnis der allgemeinen Kirche als nicäno-constantinopolitanisches ober athanasianisches Symbolum auch für den Orient verbinblich erklärt würde. — Der Arianismus pflanzte sich jeboch noch unter germanischen Stämmen, insbesonbere unter den Goten, Vanbalen, Burgunben und Longobarben fort. — Als sobann Theob osius 392 den heibnischen Opferkultus aufs strengste verbot, geriet das Heibentum gänzlich in Verfall, und selbst Rom, wo es sich am hartnäckigsten gehalten hatte, mußte seine Göttertempel schließen. — Von bieses Kaisers Aufrichtigkeit im Christentum zeigt seine bemütige Unterwerfung unter die Kirchenbuße, die ihm der ehrwürbige Bischof Ambrosius von Mailanb wegen allzu harter Bestrafung der Thessalonicher, die einen feiner Befehlshaber getötet hatten, acht Monate hinburch auferlegte. Kap. 11. Stand der Litteratur und des praktischen Christentums im vierten Jahrhundert. (Gesch. b. W. Xiii. 7.) (38.) Die Litteratur teilte sich in dieser Periode bereits in eine heidnische und eine christliche. Während sich die heidnische Poesie in geist-und geschmacklosen Lobgedichten auf vornehme Personen gefiel, traten christ-
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